Die Airshow der besonderen Art
Frankfurt Die 7. Virtuelle Airshow findet vom 2. bis 4. Dezember 2011 statt „Virtuelle Airshow“ klingt für nicht eingefleischte Flugsimulations-Fans vermutlich etwas seltsam. Man möchte dahinter mehr oder minder gut zusammengebastelte Mitschnitte diverser Flugsim-Szenen vermuten wie man sie auf Youtube zigtausendfach finden kann. Doch weit gefehlt! Mit virtueller Airshow ist wortwörtlich das gemeint: Eine live-Veranstaltung, […]
Frankfurt
Die 7. Virtuelle Airshow findet vom 2. bis 4. Dezember 2011 statt
„Virtuelle Airshow“ klingt für nicht eingefleischte Flugsimulations-Fans vermutlich etwas seltsam. Man möchte dahinter mehr oder minder gut zusammengebastelte Mitschnitte diverser Flugsim-Szenen vermuten wie man sie auf Youtube zigtausendfach finden kann.
Doch weit gefehlt! Mit virtueller Airshow ist wortwörtlich das gemeint: Eine live-Veranstaltung, auf der Flugakrobaten ihre Künste vor Publikum vorführen. Das ganze funktioniert so, dass die Piloten ihre Simulatoren per Internet verbinden und eine weitere Person Regie führt. So werden moderierte Außenansichten der simulierten Flugzeuge zur Verfügung gestellt. Dies wird dann mit Musik unterlegt und es gibt sogar einen englischsprachigen Kommentator – ganz wie bei einer echten Flugshow, nur dass es live per Internet gestreamt wird und man nicht selbst am Flugfeld steht.
Faszinierend ist, dass bei diesen Shows wegen des live-Charakters auch tatsächlich etwas „schiefgehen“ kann. Das ist nicht so gemeint, dass die Sensationslust bedient werden soll sondern dass beispielsweise unsauber geflogene Manöver eben nicht mehr redigierbar sind. Die Piloten müssen also vorher fleißig üben. Aufnahmen dieser Übungen lassen sich übrigens ebenfalls auf der VFATS-Seite abrufen. Zum Teil kann man sogar den Flugfunk mithören. Dieser ist dann meist in der Landessprache der jeweiligen Piloten gehalten. Fliegt beispielsweise die „Patrouille Suisse Virtuelle“ so hört man die Kommandos des Staffelkapitäns eben auf französisch. Die „Virtual Russian Knights“ sprechen – nomen est omen – russisch. Die Detailverliebtheit geht sogar so weit, dass ein Audio-Filter verwendet wird, der die Stimmen so verzerrt als würden die Piloten wirklich in ein Helm-Mikrofon sprechen. Laut den Organisatoren fliegen die Teams zum einen die Manöver ihrer realen Vorbilder, zum anderen aber auch eigene Choreographien. Es werden übrigens alle Flugzeuge von menschlichen Piloten geflogen, computergesteuerte Flieger bleiben am Boden.
Hier sehen Sie ein Promo-Video von 2009. Auf Youtube ist das Video in einer Auflösung von 720p zu erhalten. Welche Auflösung dann für die live-Show zur Verfügung steht konnte bisher nicht in Erfahrung gebracht werden. Die gespeicherten Aufnahmen sind jedenfalls nicht allzu schön anzusehen, es bleibt daher zu hoffen, dass das bei der eigentlichen Show dann besser ist. Die verwendeten Simulatoren würden durchaus ansehnliche Bilder liefern – es handelt sich hier um LockOn, IL2 und den Digital Combat Simulator
An der Auswahl der Software ist zu erkennen, dass viele militärische Muster geflogen werden. Wer sich daran nicht stört, der dürfte am Wochenende eine durchaus interessante Show genießen. Für die kommenden Flugtage gibt es auch ein richtiges Flugprogramm das nach Uhrzeit organisiert ist. Es beginnt an jedem Veranstaltungstag am Nachmittag und dauert bis nach Mitternacht – angenehmerweise ist als Zeitzone GMT angegeben.
Vielleicht hört es sich für manche nicht sehr attraktiv an, sich eine Airshow am Computer anzusehen. Natürlich fehlt die Atmosphäre, das markerschütternde Donnern der Nachbrenner. Auf der anderen Seite entfällt aber auch die oft sehr weite Anreise, das lästige Parkplatzsuchen, das Schlange Stehen und die Wetterabhängigkeit. Nicht zu vergessen ist, dass die virtuellen Piloten sich offensichtlich viel Mühe machen und der Formationsflug an einem Simulator eine Kunst für sich ist.
Das Virtual Festival of Aerobatic Teams (VFATS) findet vom 2. bis 4. Dezember 2011 statt.