16.05.2016 Viele Passagiere nehmen dieses Wettergeschehen als „Luftloch“ wahr. Was genau steckt hinter diesen meteorologischen Störenfrieden, die dafür sorgen, dass sich Flugzeuginsassen während eines Fluges unwohl fühlen? Es gibt viele Arten von Turbulenzen. Die zwei unangenehmsten sind die Clear-Air-Turbulenzen und die sogenannten Wirbelschleppen. Die Clear-Air-Turbulenzen, in Deutsch Turbulenzen in wolkenfreier Luft entstehen meistens in Höhen […]

16.05.2016

Viele Passagiere nehmen dieses Wettergeschehen als „Luftloch“ wahr. Was genau steckt hinter diesen meteorologischen Störenfrieden, die dafür sorgen, dass sich Flugzeuginsassen während eines Fluges unwohl fühlen?

Es gibt viele Arten von Turbulenzen. Die zwei unangenehmsten sind die Clear-Air-Turbulenzen und die sogenannten Wirbelschleppen. Die Clear-Air-Turbulenzen, in Deutsch Turbulenzen in wolkenfreier Luft entstehen meistens in Höhen zwischen 7.000 und 12.000 Metern. Dort treffen große Luftmassen aufeinander und bringen das Flugzeug in eine ungewollte Höhenänderung. Dieses Phänomen wird von den Flugreisenden als Luftloch wahrgenommen und zieht unangenehme Folgen nach sich.

Lose Gegenstände und nicht angeschnallte Passagiere werden stark hin und her geschleudert und es besteht eine sehr hohe Verletzungsgefahr. Das folgende Video zeigt Handyaufnahmen aus einem Airbus A330 der Etihad Airlines, der durch eine starke Turbulenzzone fliegt. Zu sehen sind panikerfüllte Passagiere, abgerissene Innenverkleidung der Kabine und Sauerstoffmasken, die aus der Kabinendecke gefallen sind.

Quelle Video: Latest News, YouTube

Die Clear-Air-Turbulenzen sind besonders gefährlich, da sie weder mit bloßem Auge, noch mit anderen Systemen, wie z.B. Wetterradar geortet werden können. Somit kann man solche turbulenten Zonen in der Regel nicht genau vorhersagen und den ungemütlichen Auf-und Abwinden nicht ausweichen.

Eine andere Art der Turbulenz ist die Wirbelschleppe. Diese entstehen an den Flügelspitzen eines fliegenden Flugzeugs. Über dem Flügel herrscht Unterdruck. Die an der Unterseite des Flügels strömende Luft befindet sich jedoch im Überdruck und hat das Bestreben sich zur Oberseite des Flügels zu begeben. Durch die hohe Geschwindigkeit des Flugzeugs kann diese Luft ihren Druck also nur seitlich an den Flügelspitzen ausgleichen und hinterlässt eine langgezogene Luftverwirbelung.

Die Intensität und die anhaltende Dauer der Wirbelschleppe ist abhängig vom Flugzeugmuster und den Wetterbedingungen. Je größer das Flugzeug, desto extremer ist die Wirbelschleppe. Geriet ein Flugzeug in die Wirbelschleppe eines voranfliegenden Flugzeugs, so wird es unkontrollierbar und stürzt wie ein Stein vom Himmel. So ist das im folgenden Videoausschnitt gezeigte Flugzeug kurz nach dem Start abgestürzt, da es direkt in die Wirbelschleppen eines Flugzeugs geflogen ist. Solche Flugunfälle enden meistens tödlich.

Quelle Video: John Maxwell, YouTube

Darüber hinaus gibt es aber auch Turbulenzen, die durch ganz normale Luftverwirbelungen in der Nähe von Wolken oder Gebirgszügen entstehen. Thermik sorgt ebenfalls für eine unruhige Luftbewegung in vertikaler Richtung. Deswegen sind extreme Bewegungen des Flugzeugs innerhalb turbulenter Zonen nicht empfehlenswert, da die Zelle oder das Flugwerk der Maschine beschädigt werden kann.

Quelle: Heinrich Boger, Aeroscope