«Berlin kann Olympia». Davon ist Berlins Regierungschef Wowereit überzeugt. Das muss der Senat nun nachweisen. Erste Details sind jetzt bekanntgeworden. Berlin (dpa) – Berlin bereitet sich intensiv auf eine Olympia-Bewerbung vor. Das Olympische Dorf soll mitten in der Stadt auf dem dann stillgelegten Flughafen Tegel entstehen. Das sehen die Planungen des Berliner Senats für eine […]

«Berlin kann Olympia». Davon ist Berlins Regierungschef Wowereit überzeugt. Das muss der Senat nun nachweisen. Erste Details sind jetzt bekanntgeworden.

Berlin (dpa) – Berlin bereitet sich intensiv auf eine Olympia-Bewerbung vor. Das Olympische Dorf soll mitten in der Stadt auf dem dann stillgelegten Flughafen Tegel entstehen. Das sehen die Planungen des Berliner Senats für eine Bewerbung beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) für Sommerspiele 2024 oder 2028 vor. Sport-Staatssekretär Andreas Statzkowski bestätigte am Freitag der Nachrichtenagentur dpa entsprechende Berichte der «Bild»-Zeitung und der «B.Z.». Zudem sei geplant, Sportarten wie Segeln, Dressurreiten, Kanu oder Rudern und Fußball-Spiele nach Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern zu vergeben.

Das insgesamt 460 Hektar große Areal des Flughafens Tegel sei ideal geeignet, ergänzte Bau-Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup. Das Areal gehöre dem Land und dem Bund und sei nahe zum Olympiastadion. Auf rund 220 Hektar soll dort nach den Plänen des Senats ein Standort für Zukunftstechnologien sowie rund 2000 Wohnungen entstehen.

«Diesen Masterplan haben wir auf 4000 bis 5000 Wohnungen ausreichend für ein Olympisches Dorf erweitert», sagte Lütke Daldrup der dpa. Danach müsste dort Platz für 17 500 Sportler und Funktionäre sein. Später sollen sie in behindertengerechte und preiswerte Wohnungen für die Berliner umgewandelt werden. Dort könnte eine «Smart Olympic City» gebaut werden, umweltgerecht und nachhaltig. «Die neusten urbanen Technologien könnten in einem Olympischen Dorf erprobt werden», erklärte der Staatssekretär.

Kritik zu den Plänen gab es umgehend von der Opposition. «Die Bürgerbeteiligung des Senats wird immer mehr zur Witzveranstaltung, wenn er das Ergebnis jetzt schon vorweg nimmt», kritisierte Ramona Pop, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus.

Statzkowski indes wiederholte, Berlin lege bei der Olympia-Planung Wert auf Nachhaltigkeit, Bescheidenheit und Bürgerfreundlichkeit und wolle vorhandene Gebäude optimal nutzen, Neben dem Olympiastadion für die Sportarten Leichtathletik, Fußball und Hockey sei das Sportforum in Hohenschönhausen als zweites Veranstaltungszentrum geplant. Dort sollen die Wettbewerbe im Bogenschießen, Handball und der Rhythmische Sportgymnastik sowie in zwei temporären Hallen Gewichtheben und Taekwondo ausgetragen werden, sagte der CDU-Politiker.

Fußball-Vorrundenspiele könnten in der Alten Försterei angestoßen werden. Der gegenüberliegende Mellowpark soll für BMX-Strecken genutzt werden, die Mountainbike-Rennen im Freizeitpark Lübars stattfinden. Der neue CityCube sei für Tischtennis vorgesehen. Ferner seien auf dem Messegelände Ringen, Judo und das Pressezentrum geplant, sagte der Staatssekretär.

Bisher sei nichts definitiv, betonte Statzkowski. Der Senat entscheide erst Ende August, wenn auch die 13 Fragen des DOSB zur möglichen Bewerbung beantwortet sein müssen.