Erster Airbus aus den USA soll 2016 fertig werden
Huntsville (dpa) – Der europäische Flugzeugbauer Airbus plant einem US-Pressebericht zufolge den Start seines ersten Flugzeugs aus einer neuen US-Produktion bereits 2016. Die Entscheidung über ein Werk in den USA sei gefallen. Der Produktionsbeginn in Mobile im US-Bundesstaat Alabama sei für 2015 vorgesehen, im folgenden Jahr solle dort dann das erste Flugzeug aus der A320-Serie […]
Huntsville (dpa) – Der europäische Flugzeugbauer Airbus plant einem US-Pressebericht zufolge den Start seines ersten Flugzeugs aus einer neuen US-Produktion bereits 2016. Die Entscheidung über ein Werk in den USA sei gefallen. Der Produktionsbeginn in Mobile im US-Bundesstaat Alabama sei für 2015 vorgesehen, im folgenden Jahr solle dort dann das erste Flugzeug aus der A320-Serie ausgeliefert werden, berichtete die Nachrichten-Website «al.com» der Alabama Media Group unter Berufung auf ein internes Dokument. Die Produktion in dem neuen Werk solle ab dem Jahr 2017 zwischen 40 und 50 Maschinen pro Jahr erreichen.
Gemessen an den heutigen Produktionsraten würde das neue Werk damit rund ein Zehntel der jährlichen A320-Produktion liefern. Wegen der starken Nachfrage nach dem langjährigen Kassenschlager A320, seinen Varianten A318, A319 und A321 sowie dem spritsparenden Nachfolger A320neo baut Airbus die Produktion bereits seit längerem aus. Ab Ende 2012 sollen monatlich 42 Jets der A320-Familie die Airbus-Werke verlassen.
In den neuen Standort in den USA will die EADS-Tochter Airbus laut «al.com» rund 600 Millionen US-Dollar (475 Mio Euro) investieren. Die Zahl der Beschäftigten solle bei Vollauslastung rund 1000 Vollzeitstellen betragen.
Ein Airbus-Sprecher wollte die Informationen auf Nachfrage des Nachrichtenportals nicht kommentieren. Mehreren Medienberichten zufolge will der neue Airbus-Chef Fabrice Brégier das Vorhaben an diesem Montag öffentlich machen.
Ursprünglich wollte Airbus in Mobile ein Werk für militärische Tankflugzeuge bauen. Diese Pläne platzten, weil ein Großauftrag der US-Regierung über rund 35 Milliarden Dollar im Februar 2011 schließlich nach jahrelangem Tauziehen an den US-Konkurrenten Boeing ging.
Airbus hat große Werke an seinem Stammsitz in Toulouse und am Standort der Deutschland-Tochter in Hamburg-Finkenwerder. 2008 kam ein weiteres Werk in der chinesischen Hafenstadt Tianjin hinzu, wo ebenfalls Flugzeuge der A320-Familie montiert werden. Hintergrund für die Pläne, in Übersee zu produzieren, sind die Absicherung von Währungskurs-Schwankungen und eine erweiterte Präsenz auf dem US-Markt.