Athen protestiert gegen erneute Überflüge türkischer Kampfjets
Athen (dpa) – Türkische Kampfbomber haben am Mittwoch sieben bewohnte griechische Inseln überflogen, darunter die Insel Samos mit rund 33 000 Einwohnern. Das griechische Außenministerium sprach in einer Mitteilung von «Massenüberflügen» und legte beim türkischen Botschafter Protest ein. Es handele sich um «inakzeptable Provokationen», die gegen das Völkerrecht verstießen und zudem den internationalen Luftverkehr gefährdeten, […]
Athen (dpa) – Türkische Kampfbomber haben am Mittwoch sieben bewohnte griechische Inseln überflogen, darunter die Insel Samos mit rund 33 000 Einwohnern. Das griechische Außenministerium sprach in einer Mitteilung von «Massenüberflügen» und legte beim türkischen Botschafter Protest ein. Es handele sich um «inakzeptable Provokationen», die gegen das Völkerrecht verstießen und zudem den internationalen Luftverkehr gefährdeten, hieß es.
Der griechische Generalstab hatte zuletzt einen massiven Anstieg von Überflügen türkischer Kampfjets verzeichnet – zum Teil rasten die Bomber in nur 300 Metern Höhe über griechische Inseln. Überflüge bedeuten eine schwere Verletzung der Souveränität eines Landes. Die EU hatte solche Aktionen der Türkei wiederholt verurteilt.
Hintergrund der Flugmanöver könnte sein, dass Ankara Griechenland die Souveränität über etliche Inseln in der Ostägäis abspricht, weil diese militarisiert seien. Die Türkei hat sich bereits bei den Vereinten Nationen (UN) beschwert: Die Militarisierung der Inseln stehe nicht im Einklang mit den Verträgen von Lausanne (1923) und Paris (1947). Athen begründet die Militarisierung mit der Bedrohung durch zahlreiche Landungsboote an der türkischen Westküste.
Für Griechenland kommen die nun so massiven Luftraumverletzungen überraschend – erst im März hatten sich Premier Kyriakos Mitsotakis und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan darauf verständigt, die belasteten Beziehungen zwischen den beiden Nato-Staaten zu entspannen. Ziel war es, die Südost-Flanke der Nato angesichts des Kriegs in der Ukraine nicht zusätzlich zu belasten.
dpa axa xx n1 ddb