09.05.2014 Der Flugzeughersteller Airbus erfreut sich einer guten Auftragslage. Dennoch will er künftig mit weniger Leiharbeitern auskommen. Die Arbeitnehmer sind alarmiert. Hamburg – Die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat der deutschen Airbus-Werke haben den geplanten Abbau von Leiharbeit bei dem Flugzeughersteller kritisiert. Sie fordern stattdessen, möglichst vielen Beschäftigten eine Festanstellung und damit eine langfristige Perspektive […]

09.05.2014

Der Flugzeughersteller Airbus erfreut sich einer guten Auftragslage. Dennoch will er künftig mit weniger Leiharbeitern auskommen. Die Arbeitnehmer sind alarmiert.

Hamburg – Die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat der deutschen Airbus-Werke haben den geplanten Abbau von Leiharbeit bei dem Flugzeughersteller kritisiert. Sie fordern stattdessen, möglichst vielen Beschäftigten eine Festanstellung und damit eine langfristige Perspektive im Unternehmen zu bieten. «Es ist kurzsichtig, nur auf die Rendite zu gucken und sich deshalb von hoch qualifizierten Fachkräften zu trennen, die teilweise schon viele Jahre für Airbus arbeiten», sagte der IG-Metall-Chef im Bezirk Küste, Meinhard Geiken, am Freitag in Hamburg.

Die Arbeitnehmervertreter bezogen sich auf einen Bericht des «Hamburger Abendblatts», nach dem in diesem Jahr bis zu 1000 Stellen von Leiharbeitern bei Airbus wegfallen sollen. Die Zahl wurde vom Unternehmen nicht bestätigt, wohl aber die Tendenz.

«Nach dem hohen Aufwand mehrerer paralleler Flugzeugentwicklungen normalisiert sich der Bedarf an Entwicklungskapazitäten derzeit», sagte ein Sprecher des Unternehmens. «Auch verzeichnen wir gute Fortschritte bei der Steigerung der Produktionseffizienz insgesamt. Daher wird Airbus im Jahr 2014 die Zahl der Zeitarbeitskräfte in Deutschland reduzieren.»

Das Unternehmen weist darauf hin, dass in den vergangenen drei Jahren 3500 neue Mitarbeiter eingestellt wurden – davon die Hälfte ehemalige Zeitarbeiter. Airbus hat mit der IG Metall einen Tarifvertrag abgeschlossen, nach dem ab 2015 höchstens 15 Prozent der Arbeitnehmer Leiharbeiter und weitere fünf Prozent Beschäftigte mit Zeitverträgen sein dürfen.

An diesen Vertrag werde Airbus sich halten, hieß es. Gegenwärtig hat das Unternehmen rund 18 000 Mitarbeiter in der Stammbelegschaft, hinzu kommen 1000 Auszubildende und duale Studenten. Diese werden nach dem Ende ihrer Ausbildung unbefristet übernommen.

Der Betriebsrat erklärte, er erwarte von der Geschäftsführung Aufklärung darüber, welche Aufgaben zu welchem Zeitpunkt wegfallen sollen. «Wenn Kapazitätsanpassungen nötig sind, dann müssen diese genau geprüft werden, damit die Aufgaben und langfristigen Ziele des Unternehmens nicht gefährdet werden», sagte Gesamtbetriebsratschef Johann Dahnken. Ziel müsse es sein, möglichst vielen Beschäftigten eine Festanstellung zu bieten. (dpa)