Betreiber von Flughafen Schwerin-Parchim stellt Insolvenzantrag
Schwerin (dpa) – Der Flughafen Schwerin-Parchim ist zahlungsunfähig. Die Betreibergesellschaft Baltic Airport Management GmbH habe am 2. Mai einen Insolvenzantrag gestellt, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Schwerin am Donnerstag. Noch sei darüber aber nicht entschieden worden. Vom Unternehmen war bis zum Nachmittag keine Stellungnahme zu erhalten. Der chinesische Investor Jonathan Pang hatte den einstigen Militärflughafen […]
Schwerin (dpa) – Der Flughafen Schwerin-Parchim ist zahlungsunfähig. Die Betreibergesellschaft Baltic Airport Management GmbH habe am 2. Mai einen Insolvenzantrag gestellt, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Schwerin am Donnerstag. Noch sei darüber aber nicht entschieden worden. Vom Unternehmen war bis zum Nachmittag keine Stellungnahme zu erhalten.
Der chinesische Investor Jonathan Pang hatte den einstigen Militärflughafen mit drei Kilometer langer Start- und Landebahn sowie 24-Stunden-Genehmigung im Jahr 2007 vom Landkreis gekauft, um daraus ein Luftfracht-Drehkreuz zwischen China und Europa zu machen. Er wollte auch eine große Shopping-Mall errichten und chinesische Kunden für zollfreie Einkäufe einfliegen. Verwirklicht wurde beides nicht.
Vom ursprünglichen Kaufpreis in Höhe von 30 Millionen Euro erließ der Landkreis nach langen Verhandlungen 12 Millionen. Im Gegenzug investierte das Unternehmen in den Folgejahren in den Bau eines neuen Kontrollturms, einer Frachthalle und die Sanierung der Landebahn.
Die Insolvenz hatte sich seit längerem angekündigt. Eine Zeit lang hatten verschiedene Airlines das Gelände belebt, die dort Starts und Landungen übten. Doch seit Monaten tut sich kaum noch etwas auf dem Airport am Rande der Kreisstadt Parchim. Zu Jahresbeginn hatte die für den Betrieb der Frachthalle zuständige Baltic Airport Mecklenburg GmbH ihren Mitarbeitern im Warenverkehr gekündigt.
Jonathan Pang hatte mehrere Versuche gestartet, im deutschen Flughafen- und Fluggeschäft Fuß zu fassen. So hatte er 2016 erfolglos für den Airport Frankfurt-Hahn geboten. Später wollte er die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin kaufen, kam aber auch dort nicht zum Zug.