Airbus wertet WTO-Urteil im Streit Boeing-Subventionen als Erfolg
Toulouse (dpa) – Airbus hat das Berufungsurteil der Welthandelsorganisation (WTO) im jahrelangen Streit mit dem Erzrivalen Boeing um illegale Subventionen als Erfolg gewertet. «Dies ist ein klarer Sieg für die EU und Airbus. Er bekräftigt unsere Position, dass Boeing, obwohl das Unternehmen mit den Fingern auf Airbus zeigt, keine Maßnahmen ergriffen hat, um seinen WTO-Verpflichtungen […]
Toulouse (dpa) – Airbus hat das Berufungsurteil der Welthandelsorganisation (WTO) im jahrelangen Streit mit dem Erzrivalen Boeing um illegale Subventionen als Erfolg gewertet. «Dies ist ein klarer Sieg für die EU und Airbus. Er bekräftigt unsere Position, dass Boeing, obwohl das Unternehmen mit den Fingern auf Airbus zeigt, keine Maßnahmen ergriffen hat, um seinen WTO-Verpflichtungen im Gegensatz zu Airbus und der EU nachzukommen», erklärte Airbus-Chefjurist John Harrison laut Mitteilung.
Boeing sei es nun nicht mehr möglich, zu leugnen, dass sie illegale Subventionen erhalten würden. «Anders ausgedrückt, ohne Einigung, werden die USA – auf unbestimmte Zeit – Milliarden von jährlichen Sanktionen zahlen (…), während die EU im schlimmsten Fall nur mit kleineren Problemen konfrontiert wäre», so Harrison. Die EU sei in einer sehr guten Position, um nun Vergeltungsmaßnahmen einzuleiten.
Airbus wolle die Sache nun beenden – es habe keinen Sinn, dass dieser Krieg mit Boeing weiter ausgetragen werde, heißt es in Branchenkreisen. China sei mittlerweile der viel größere Gegner. Die Unternehmen dort würden auf eine Weise subventioniert, bei der weder Europa noch die USA mithalten könnten.
Vor einem Jahr wurde ein ähnlicher Fall, der ebenfalls von den USA und der EU durch alle Instanzen gezogen worden war, beendet. Dabei ging es um illegale Subventionen für Airbus. Die WTO-Streitschlichter gaben einer US-Klage über illegale Anschubfinanzierungen für den Großflieger Airbus A380 statt.