Lathen/Nortrup (dpa) – Der letzte in Deutschland gebaute Transrapid verlässt Mitte September das Testgelände im Emsland. Ein Nachfahr des Erfinders Hermann Kemper, der schon 1934 ein Patent einer ähnlichen «Schwebebahn mit räderlosen Fahrwerken» angemeldet hatte, hat den Magnetzug gekauft. Wie das Fleischwarenunternehmen Kemper am Dienstag mitteilte, soll der Transrapid TR09 in der Nacht vom 13. […]

Lathen/Nortrup (dpa) – Der letzte in Deutschland gebaute Transrapid verlässt Mitte September das Testgelände im Emsland. Ein Nachfahr des Erfinders Hermann Kemper, der schon 1934 ein Patent einer ähnlichen «Schwebebahn mit räderlosen Fahrwerken» angemeldet hatte, hat den Magnetzug gekauft.

Wie das Fleischwarenunternehmen Kemper am Dienstag mitteilte, soll der Transrapid TR09 in der Nacht vom 13. auf den 14. September vom Gelände der Teststrecke in Lathen mit einem Schwertransport nach Nortrup nördlich von Osnabrück gebracht werden. Kemper hatte im vergangenen Herbst die Magnetschwebebahn für 200 000 Euro vom Bund ersteigert. Er soll künftig als Museums- und Konferenzraum dienen.

Ursprünglich war das Modell einmal für den Betrieb am Flughafen München gedacht. Der damalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hatte 2002 in einer unfreiwillig komischen Rede versucht, die technischen Vorzüge der Magnetschwebebahn anzupreisen. Seine gestammelte Transrapid-Rede wurde später oft parodiert.

In Deutschland wurde der Transrapid nie im regulären Verkehr gefahren, stets nur auf Teststrecken. Pläne etwa für eine Verbindung zwischen Hamburg und Berlin scheiterten. In Lathen verunglückte im Jahr 2006 ein Prototyp – 23 Menschen starben. In Shanghai (China) fahren solche Züge seit 2002 auf einer Strecke von 30 Kilometern.