Flugzeugentführungen mit politischem Hintergrund
Valletta/Berlin (dpa) – Immer wieder haben Flugzeugentführer politische Ziele erreichen wollen. Einer der bekanntesten Fälle aus deutscher Sicht war die Entführung der «Landshut» 1977. Beispiele: Mogadischu 1977: Vier palästinensische Terroristen kapern die Lufthansa-Maschine «Landshut». Die Boeing 737 ist mit 91 Menschen an Bord auf dem Weg von Mallorca nach Deutschland, als sie nach Somalia entführt […]
Valletta/Berlin (dpa) – Immer wieder haben Flugzeugentführer politische Ziele erreichen wollen. Einer der bekanntesten Fälle aus deutscher Sicht war die Entführung der «Landshut» 1977. Beispiele:
Mogadischu 1977: Vier palästinensische Terroristen kapern die Lufthansa-Maschine «Landshut». Die Boeing 737 ist mit 91 Menschen an Bord auf dem Weg von Mallorca nach Deutschland, als sie nach Somalia entführt wird. Die Terroristen fordern die Freilassung von inhaftierten Mitgliedern der Terrorgruppe Rote Armee Fraktion und 15 Millionen US-Dollar. Sie drohen mit der Ermordung aller Passagiere. Ein Kommando des Bundesgrenzschutzes befreit die Geiseln.
Tobruk 1996: Aus Protest gegen Israels Besatzungspolitik in den Palästinensergebieten entführen ein ägyptischer Restaurantbesitzer und zwei Jungen einen Airbus A320 nach Tobruk in Libyen. Drei Stunden später kann der damalige libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi sie telefonisch zur Aufgabe überreden. Die 152 Geiseln, unter ihnen 129 Ausländer, können den Jet verlassen. Der ägyptische Airbus war auf dem Flug von Dschidda (Saudi-Arabien) nach Kairo in Luxor (Ägypten) zwischengelandet. Dort kamen die Männer mit Sprengstoff an Bord.
New York 2001: Islamistische Terroristen kapern vier US-Boeings mit 265 Menschen an Bord. Zwei Maschinen werden gezielt auf das World Trade Center in New York gelenkt, eine Maschine auf das Verteidigungsministerium in Washington, die vierte zerschellt auf freiem Feld. Etwa 3000 Menschen kommen um, darunter 19 Selbstmordattentäter.
Brindisi 2006: Ein türkischer Armee-Deserteur kapert auf dem Flug von Tirana (Albanien) nach Brindisi (Italien) ein Linienflugzeug und bittet in Italien um politisches Asyl. Als Grund gibt der Entführer nach der Landung an, er werde in der Türkei seit seinem Übertritt vom Islam zum Christentum politisch verfolgt. Ein früherer Asylantrag des damals 28-Jährigen war zuvor von Albanien abgelehnt worden.