Hannover (dpa) – Nach dem Crash des Germanwings-Airbus geht es auch um die Frage, ob der Mechanismus für die Totalverriegelung der Cockpittür beibehalten werden sollte. Cockpittüren waren nach den Terror-Anschlägen vom 11. September 2001 verstärkt und zusätzlich mit einem elektronischen Zugangscode gesichert worden, um ein unerlaubtes Eindringen unbefugter Personen zu verhindern. Die schusssicheren Türen können […]

Hannover (dpa) – Nach dem Crash des Germanwings-Airbus geht es auch um die Frage, ob der Mechanismus für die Totalverriegelung der Cockpittür beibehalten werden sollte. Cockpittüren waren nach den Terror-Anschlägen vom 11. September 2001 verstärkt und zusätzlich mit einem elektronischen Zugangscode gesichert worden, um ein unerlaubtes Eindringen unbefugter Personen zu verhindern.

Die schusssicheren Türen können von der Crew nur mit einem bestimmten Code geöffnet werden – jede Airline hat dabei spezielle Regelungen. Über eine Video-Kamera sieht die Besatzung zudem, wer gerade hineinwill. Bei einer Bedrohung können die Piloten die Tür aber auch dann blockieren, wenn außen der korrekte Code eingegeben wird. Der psychisch kranke Copilot hatte seinen Kollegen aus dem Cockpit ausgesperrt und die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht.

In besonderen Notfällen besteht technisch zwar die Möglichkeit, auch von außen die Cockpittür zu öffnen – aus Sicherheitsgründen meist nach einer Zeitverzögerung, die je nach Programmierung Sekunden oder auch Minuten dauern kann. Sie versagt aber, wenn der Pilot im Cockpit den Zugang blockiert. Viele Airlines haben deshalb als Reaktion auf die Germanwings-Katastrophe eine Zwei-Personen-Regel für das Cockpit eingeführt: verlässt ein Pilot den Raum, muss sich ein anderes Crewmitglied im Cockpit aufhalten.

Aus Sicht des Abschlussberichts der französischen Flugunfallermittler gibt es eine Möglichkeiten, die Sicherheit zu erhöhen und gleichzeitig ein Entriegeln der Cockpit-Tür von außen zu erlauben: Dies könne etwa mit Fingerabdrücken der Crew geschehen. Eine weitere Möglichkeit sei eine nur vom Cockpit aus zu erreichende Toilette.