Brüssel (dpa) – Die estnische Fluggesellschaft Estonian Air muss Staatssubventionen von rund 85 Millionen Euro plus Zinsen zurückzahlen. Das teilte die EU-Kommission am Samstag in Brüssel nach einer besonders gründlichen Untersuchung zu staatlichen Beihilfen mit. Die Airline dürfe zudem weitere Hilfen zum Umbau des Unternehmens von rund 40 Millionen Euro nicht erhalten, entschied die Kommission. […]

Brüssel (dpa) – Die estnische Fluggesellschaft Estonian Air muss Staatssubventionen von rund 85 Millionen Euro plus Zinsen zurückzahlen. Das teilte die EU-Kommission am Samstag in Brüssel nach einer besonders gründlichen Untersuchung zu staatlichen Beihilfen mit.

Die Airline dürfe zudem weitere Hilfen zum Umbau des Unternehmens von rund 40 Millionen Euro nicht erhalten, entschied die Kommission. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte, Unternehmen sollten sich durch ein tragfähiges Geschäftsmodell behaupten und sich nicht mit Hilfe fortlaufender staatlicher Unterstützung über Wasser halten.

«Estonian Air hat in den vergangenen fünf Jahren wiederholt staatliche Beihilfen erhalten, ohne jedoch die notwendige Umstrukturierung durchzuführen, um wieder rentabel zu werden», bilanzierte die Dänin.

Der Fall ist laut Diplomaten politisch delikat, da der frühere estnische Regierungschef Andrus Ansip einer der Vizepräsidenten der Kommission und damit einer der Stellvertreter von Behördenchef Jean-Claude Juncker ist. Ansip amtierte in Tallinn von 2005 bis 2014. Zuvor war er von 2004 bis 2005 Wirtschaftsminister seines Heimatlandes.