Köln (dpa) – Die Fluggesellschaft Germanwings gilt als eine sichere Airline. Seit Gründung der Gesellschaft im Jahr 2002 hat es bis zum Absturz des Airbus A320 in Frankreich am Dienstag keine größeren Unfälle gegeben. Allerdings sorgten in den vergangenen Jahren Zwischenfälle mit Gerüchen im Cockpit öfter für Schlagzeilen. So gab es im Dezember 2010 beim […]

Köln (dpa) – Die Fluggesellschaft Germanwings gilt als eine sichere Airline. Seit Gründung der Gesellschaft im Jahr 2002 hat es bis zum Absturz des Airbus A320 in Frankreich am Dienstag keine größeren Unfälle gegeben. Allerdings sorgten in den vergangenen Jahren Zwischenfälle mit Gerüchen im Cockpit öfter für Schlagzeilen.

So gab es im Dezember 2010 beim Anflug einer Germanwings-Maschine vom Typ A319 auf den Flughafen Köln/Bonn gravierende Probleme für die Piloten bei der Landung, weil sie durch Gerüche der Ohnmacht nahe waren. Beide griffen zu ihren Sauerstoffmasken. Der steuernde Kapitän sagte laut Bericht der Bundesstelle für die Untersuchung von Flugunfällen (BFU), dass er am Ende seiner Leistungsfähigkeit gewesen sei. Die Ursache der schlechten Luft im Cockpit wurde nicht geklärt. Die BFU hakte viele Möglichkeiten als unwahrscheinlich ab, schloss aber «nicht völlig» aus, dass es «eine Geruchsentwicklung durch fehlerhafte elektrische oder elektronische Bordsysteme» gegeben habe.

Zwei Jahre zuvor war der gleiche Airbus-Typ kurz nach dem Start in Dublin zum Flughafen zurückgekehrt, weil sich der Germanwings-Kapitän unwohl fühlte. Wegen eines ungewöhnlichen Geruchs ließ 2014 ein Pilot von Germanwings in Cagliari auf Sardinien seinen Airbus am Boden. Für den Flug nach Köln/Bonn wurde ein anderes Flugzeug geholt. Ein weiterer Germanwings-Zwischenfall dieser Art ereignete sich im Dezember 2013, als die Piloten beim Landeanflug auf Köln/Bonn wegen seltsamer Gerüche zu ihren Sauerstoffmasken griffen. Es gelang ihnen, sicher zu landen.

Ungewöhnlich sind die Gerüche in Kabine und Cockpit allerdings keineswegs. Auch bei anderen Airlines und Maschinen traten sie auf und brachten Piloten hin und wieder zum Abbruch des Fluges. Die BFU hat Hunderte solcher Zwischenfälle analysiert und kam zu dem Ergebnis, dass sie «keine relevante Einschränkung der Flugsicherheit» bedeuteten – wohl aber seien «einzelne Piloten in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt» worden.