Mit dem ZAL.award ging Ende 2024 ein neuer Luftfahrt-Forschungspreis an den Start. Erste Feedbacks zeigen, dass damit ein neues Qualitätssiegel für Luftfahrtinnovationen geschaffen wurde

Mit großer Spannung erwarteten zahlreiche Gäste sowie die drei Finalisten die erstmalige Vergabe des ZAL.award des Zentrums für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) in Hamburg-Finkenwerder.

Der ZAL.award wurde erstmalig für ein herausragendes Forschungsprojekt der Luftfahrt vergeben.

Der neue Luftfahrt-Forschungspreis wurde durch den ZAL Förderverein ausgelobt. Er soll künftig jährlich „richtungsweisende Forschungsprojekte aus dem erweiterten Ökosystem des ZAL prämieren und somit die Innovationsstärke des Luftfahrtstandorts Hamburg aufzeigen“, wie das ZAL erklärt.

Auszeichnung zukunftsweisender Forschungsprojekte

Egal ob ein revolutionäres Flugzeugdesign oder kleine technologische Verbesserungen – der neue Preis feiert große und kleine Fortschritte, die die Grenzen der Luftfahrt erweitern. Mitmachen können Mieter im ZAL TechCenter, Mitglieder des ZAL Fördervereins sowie Mitglieder von Partnernetzwerken.

Die Gewinner erhalten neben der eigens für diesen Preis entworfenen ZAL.award- Trophäe jede Menge öffentliche Wahrnehmung. Dazu zählt ein von der ZAL GmbH produziertes, professionelles Video, in dem das Gewinnerprojekt vorstellt wird.

Die Jury des ZAL.awards 2024. Von links: AERO-INTERNATIONAL-Redakteur Wolfgang Borgmann, Kathrin Haug, Vizepräses der Handelskammer Hamburg (HK) und Vorsitzende des Innovationsauschusses der HK, Heike Lagemann, Absolventin ProTechnicale (Gap Year Program) sowie Studentin der Technischen Hochschule Hamburg (TUHH), Carsten Laufs, Senior Vice President Product Innovation and Digitalization bei Diehl Aviation und Mario Vesco, Venture Manager des Sustainable Aero Lab. Bild: ZAL

Experten-Jury vergibt ZAL.award

Ermittelt wurden die Sieger des ZAL.award durch eine unabhängige und aus unterschiedlichen Perspektiven auf das Thema zusammengesetzte Experten-Jury. Sie tagte am 25. November 2024 und ermittelte anhand eines Punktesystems unter Berücksichtigung zahlreicher Aspekte zunächst die drei Finalisten. Aus diesem Trio ging dann der Sieger hervor. Den Anfang machte das Jury-Gremium bestehend aus Carsten Laufs, Senior Vice President Product Innovation and Digitalization bei Diehl Aviation, Kathrin Haug, Vizepräses der Handelskammer Hamburg (HK) und Vorsitzende des Innovationsauschusses der HK und AERO-INTERNATIONAL-Redakteur Wolfgang Borgmann. Mario Vesco, Venture Manager des Sustainable Aero Lab und Heike Lagemann, Absolventin ProTechnicale (Gap Year Program) sowie Studentin der Technischen Hochschule Hamburg (TUHH) rundeten das hochkarätig besetzte Gremium ab.

Hydrogen Aviation Lab gewinnt ersten ZAL.award

Der Pitch des „Hydrogen Aviation Lab“, eingereicht durch den Hamburg Airport, setzte sich im Finale des Wettbewerbs durch gegen das Projekt „Beta“, einer innovativen Wasserstoff-Turbinentechnik unter Leitung der Hamburger Helmut-Schmidt-Universität (HSU) sowie gegen das von Dassault Systèmes geleitete „Model-Based Systems Engineering (MBSE)“, einem Software-Projekt zur Erfassung eines „digitalen Zwillings“ in der Flugzeugentwicklung.

Dabei fiel den Juroren die Entscheidung nicht leicht – und das Endergebnis war denkbar knapp. Die Juroren waren sich einig, dass alle Projekte entscheidende Impulse für die Zukunft der Luftfahrt geben. Am Ende konnte es jedoch nur einen Gewinner des neuen Preises geben – und so fiel die Wahl auf das „Hydrogen Aviation Lab“. Dabei handelt es sich um eine Kooperation namhafter Luftfahrt-Akteure, die die gesamte Logistik rund um die Bodenabfertigung von Verkehrsflugzeugen mit Wasserstoffantrieb erforscht.

Die ausgemusterte A320 des Lufthansa-Konzerns ist Zentrum des H2-Infrastrukturprojekts Hydrogen Aviation Lab. Bild: Lufthansa Technik

Knappes Ergebnis

Der ZAL.award-Sieger wurde im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Hamburger ZAL TechCenter offiziell verkündet. Die Aktivitäten des „Hydrogen Aviation Lab“ drehen sich rund um einen für Versuchszwecke umgerüsteten Airbus A320, der aus dem aktiven Flugbetrieb ausgemustert wurde. Er befindet sich auf dem Gelände des Hamburger Flughafens und steht dort den Projektpartnern Lufthansa Technik, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), dem ZAL und Hamburg Airport für deren Forschung zur Verfügung. Gefördert wird das Projekt durch das Hamburger Programm „GATE“ (Green Aviation Technologies).