SunExpress-CEO kritisiert Boeing: 737 MAX-Auslieferung verzögert

SunExpress-CEO Max Kownatzki zeigt sich unzufrieden mit den Lieferverzögerungen der Boeing 737 MAX und sucht nach Lösungen für die verspäteten Auslieferungen.
Anlässlich des 35-jährigen Bestehens von SunExpress hat die Ferienfluggesellschaft die Tage zum Kongress „35 Years to the Sun & Beyond““ nach Antalya in der Türkei eingeladen. Ein zentrales Thema war die Flottenstrategie der Airline – insbesondere die Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Boeing 737 MAX-Flugzeuge. CEO Max Kownatzki äußerte dabei Kritik an Boeing und forderte eine schnellere Produktion.
SunExpress unzufrieden mit Boeings Auslieferungszeitplan
Kownatzki machte während des Events klar, dass SunExpress mit den Lieferverzögerungen der Boeing 737 MAX nicht besonders glücklich ist. „Wir sind mit dem Auslieferungszeitplan nicht zufrieden und Sie können mich dazu auch zitieren“, sagte er während der Veranstaltung.
Für die Airline, die stark vom saisonalen Tourismus abhängig ist, bedeutet die verspätete Flugzeugauslieferung eine große Herausforderung. Um dennoch genügend Kapazitäten für den Sommer 2025 zu sichern, setzt SunExpress auf eine Verlängerung bestehender Leasingverträge sowie neue Operating-Leases.
„Wir haben bestehende Leasingverträge verlängert, neue Operating-Leases abgeschlossen und den Rest über Wet-Lease-ACMI-Verträge abgedeckt. Wir halten, was wir versprechen, und lassen unsere Partner nicht im Stich“, so Kownatzki weiter.
Treffen mit Boeing in Seattle: CEO fordert Lösungen
Kownatzki ließ durchblicken, dass er sich bereits mit Boeing-Vertretern getroffen habe, um das Problem zu besprechen. Zudem wird er nächste Woche mit der Boeing-Geschäftsführung in Seattle zusammentreffen, um nach Lösungen zu suchen. „Würden wir uns wünschen, dass Boeing den Auslieferungsprozess beschleunigt? Ja, auf jeden Fall“, so Kownatzki.
Boeing hatte ursprünglich eine Produktion von 64 Boeing 737 pro Monat geplant, doch aufgrund regulatorischer Einschränkungen durch die FAA liegt das aktuelle Limit bei 38 Flugzeugen pro Monat. Nach dem Zwischenfall mit einer 737 MAX 9 von Alaska Airlines im Januar 2024 verschärfte die FAA ihre Auflagen weiter – und Boeing bleibt derzeit weit unter der zulässigen Produktionskapazität.
„Ich werde nächste Woche nach Seattle reisen und mich mit dem Top-Management von Boeing Commercial Airplanes treffen, um Druck zu machen. Wir bevorzugen es, unsere eigenen Flugzeuge direkt von Boeing zu erhalten, anstatt auf den Drittmarkt ausweichen zu müssen, der ohnehin immer knapper wird“, so der CEO.
SunExpress setzt weiter auf die 737 MAX
Trotz der Verzögerungen hält SunExpress an seiner Strategie fest und bleibt der Boeing 737 MAX-Familie treu. Die Airline hat insgesamt 53 Boeing 737 MAX 8 und 17 Boeing 737 MAX 10 bestellt, mit Optionen auf weitere 45 Flugzeuge. Laut Kownatzki überzeugt die Boeing 737 MAX mit hoher Treibstoffeffizienz und einem geringeren Lärmpegel – Faktoren, die SunExpress helfen, die Betriebskosten zu senken.
„Sobald das Flugzeug da ist, ist alles ein Kinderspiel“, sagte er. Dennoch betonte er, dass die Airline langfristig auf eigene Flugzeuge setzen will, statt sich auf den Drittmarkt für Leasingflugzeuge zu verlassen, der zunehmend unter Druck gerät.
„Wir haben ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zu Boeing und führen einen offenen Dialog“, sagte der SunExpress-CEO. Ob das geplante Treffen mit Boeing in Seattle zu einer Beschleunigung der 737 MAX-Auslieferungen führen wird, bleibt abzuwarten.
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