Sicherheitstechnologie von Garmin: Wie „Autonomí“ Leben retten kann
Seit 2020 gibt es die sicherheitsfördernde Technologie von Garmin. Durch diese soll es in Notsituationen Flugzeugen ermöglicht werden autonom zu landen. Derzeit ist das System nur für wenige Flugzeugtypen verfügbar.
Das Flugzeug gilt als sicherstes Verkehrsmittel der Welt. Dabei gibt es unzählige Sicherheitsmechanismen, die es ermöglichen, ein konstant hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten. Dennoch kommt es immer mal wieder zu Flugzeugunglücken. So stürzte Anfang September 2022 eine Cessna über der Ostsee ab. Die Technologie „Autonomí“ von Garmin soll den Flugverkehr nun noch besser sichern.
Autonomí von Garmin erkennt potenzielle Notsituationen
Schon im Jahr 2020 wurde „Autonomí“ von Garmin vorgestellt. Die sicherheitsfördernde Technologie beinhaltet verschiedene Funktionen. So ist es mit dem System möglich, eine Notlandung oder aber auch den Notsinkflug-Modus zu aktivieren. Das besondere daran ist, dass es automatisch erkennt, wenn eine Notsituation vorliegt und der Pilot nicht mehr dazu im Stande ist, das Flugzeug zu führen. Ist dies der Fall, leitet das System zunächst einen Sinkflug auf eine Flughöhe ein, auf der keine Hilfsmittel zum Atmen benötigt werden. In einem weiteren Schritt ist „Autonomí“ dann befähigt, eine eigenständige Landung durchzuführen.
Weitere Funktionen des allumfassenden Systems sind das Erkennen von potenziell unsicheren Fluglagen und der aerodynamische Flug bei einem Motorausfall. Ebenso ist es dazu im Stande bei komplettem Ausfall der Motorleistung sicher zu landen. Damit vereint die Technologie mehrere Features zu einem Sicherheitssystem. Viele Funktionen, die im Zweifelsfall für einen sicheren Sinkflug sorgen und so laut Garmin eine sicherere Luftfahrt ermöglichen können.
Eine Technologie, die Leben retten kann
Eine Einschränkung gibt es allerdings: „Autonomí“ funktioniert nur dann, wenn es tatsächlich eingeschaltet ist sowie die notwendigen Hardware-Voraussetzungen gegeben sind. Um ein aktives System zu ermöglichen, müssen dafür beispielsweise Radarhöhenmesser, Klappen- und Fahrwerkssteuerung, Autobremse und der Zugang zum Herunterfahren des Motors installiert werden. Zusätzlich ist eine automatische Schubbremse notwendig. Derzeit ist das System nur für die Flugzeugtypen Piper M600, Cirrus Vision Jets sowie Daher TBM 940 (ausschließlich per Nachrüstung) und 960 verfügbar.
Experten berichteten, dass es bei der abgestürzten Cessna 551 zu Druckproblemen in der Kabine gekommen sein könnte. Falls dies tatsächlich der Fall war, waren die Passagiere vermutlich nach kurzer Zeit bewusstlos und damit handlungsunfähig. In genau diesen Fällen sieht Garmin das Anwendungsfeld. Dank der innovativen Technologie wäre es daher möglich auch im Falle einer kompletten Bewusstlosigkeit aller Insassen sicher und verletzungsfrei zu landen. Eine Technologie, die vermutlich vier Leben gerettet hätte. (luca/dl)