Ryanair reagiert auf die Streichung der schwedischen Steuer und plant eine umfangreiche Expansion. Schweden erhofft sich wirtschaftliches Wachstum.

Schweden schafft ab dem 1. Juli 2025 die Luftverkehrssteuer ab. Die Steuer, die seit 2018 erhoben wurde, hatte die Betriebskosten für Airlines in Schweden im Vergleich zu anderen europäischen Ländern deutlich erhöht. Nun plant Ryanair, eine der größten Billigfluggesellschaften Europas, ihre Präsenz in Schweden erheblich auszubauen.

Luftverkehrssteuer in Schweden: Hindernis für Wachstum

Die schwedische Luftverkehrssteuer sollte ursprünglich den CO2-Ausstoß im Luftverkehr reduzieren und betrug zwischen 76 und 504 Schwedische Kronen (ca. 7 – 45 Euro) pro Flugticket, je nach Flugdistanz. Allerdings wurde die Abgabe zunehmend als Wachstumsbremse für den schwedischen Luftverkehr gesehen. Airlines wie Ryanair sahen sich durch diese Steuer im internationalen Wettbewerb benachteiligt, da die Betriebskosten in Schweden höher waren als in anderen europäischen Ländern.

Mit der Abschaffung der Steuer reagiert die schwedische Regierung auf den wirtschaftlichen Druck und den Bedarf an einer Revitalisierung des Luftverkehrs. Die Steuer führte laut der International Air Transport Association (IATA) zu einem Rückgang der Passagierzahlen und schwächte internationale Flugverbindungen. Jetzt erhoffen sich Branchenvertreter eine Wiederbelebung des Sektors und einen Anstieg des Tourismus.

Ryanair expandiert in Schweden

Ryanair reagiert auf die Steuerreform mit einer erheblichen Expansion. Die Fluggesellschaft plant, ihre Flotte in Schweden um 33 Prozent zu erhöhen, indem zwei weitere Boeing 737-Maschinen nach Stockholm-Arlanda und Göteborg verlegt werden. Diese Investition im Wert von rund 200 Millionen US-Dollar soll zudem 60 neue Arbeitsplätze schaffen und das Streckennetz von Ryanair in Schweden auf insgesamt 81 Routen ausweiten – ein Rekord für das Unternehmen.

DAC CEO Eddie Wilson lobte die Entscheidung der schwedischen Regierung und bezeichnete sie als „vorausschauend“. Diese Maßnahme werde Schwedens internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken. Doch Wilson warnte auch, dass das Wachstum von stabilen Flughafengebühren abhänge, da eine Erhöhung durch den Flughafenbetreiber Swedavia die positiven Effekte der Steuerabschaffung schmälern könnte.

Schweden: Wirtschaftliches Wachstum vs. Umweltpolitik

Während die Entscheidung, die Luftverkehrssteuer abzuschaffen, von der Luftfahrtbranche und internationalen Akteuren wie der IATA begrüßt wird, stößt sie auch auf Kritik von Umweltorganisationen. Diese warnen vor einer möglichen Zunahme der CO2-Emissionen durch das erwartete Wachstum im Flugverkehr. Schweden befindet sich daher im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Erholung und den Herausforderungen der Klimapolitik.