Triebwerksbauer Rolls-Royce will schon länger seine Sparte für Elektrorantriebe verkaufen – bisher erfolglos. Nun zieht das Unternehmen Konsequenzen.

Triebwerkshersteller Rolls-Royce und die Elektrofliegerei sind eine Geschichte für sich. Bereits seit einem knappen Jahr hatte Rolls-Royce versucht, sich von der Sparte zu trennen und zu verkaufen – erfolglos. Jetzt zieht das Unternehmen einen Schlussstrich und schließt diesen Bereich.

CEO Tufan Erginbilgic hatte im November 2023 einen umfassenden, unternehmensweiten Umstrukturierungsplan angekündigt. Der Plan: die Neuausrichtung auf die traditionellen Turbofan-Geschäftsbereiche, auf die Triebwerke Trent (kommerzielle Langstreckenjets) und Pearl (Businessjets) sowie die Entwicklung eines riesigen Ultrafan-Triebwerks. Damit das gelingt, sollten Vermögenswerte verkauft werden, die nicht zum Kerngeschäft gehören, darunter auch elektrische Antriebe.

Es hieß: »Wir prüfen etwa bei Rolls-Royce Electrical die Optionen für einen kurzfristigen Ausstieg.«, hieß es. Doch die Verkaufspläne sind jetzt gescheitert, wie das Magazin Aviation Week berichtet. Es soll im Dezember 2023 Gespräche mit einem potenziellen Käufer gegeben haben, die allerdings nicht zum Verkauf führten. Wie es jetzt für diesen Bereich weitergeht und besonders für die Mitarbeiter ist noch unklar.


Doch die Verkaufspläne sind gescheitert, wie jetzt das Magazin Aviation Week berichtet. Gerüchten zufolge habe sich das Unternehmen im Dezember 2023 im Gespräch mit einem potenziellen Käufer befunden, die jedoch nicht zu einem Verkauf führten.

Tecnam stellt Entwicklung von P-Volt ein

Rückblick: Rolls-Royce hatte sich erstmals im Jahr 2018 mit dem Bereich elektrische Antriebe und der Einrichtung einer ersten Einheit als Teil eines internen Innovationszentrums befasst. 2022 wurde Rolls-Royce Electrical dann als eigenständiger Geschäftsbereich ausgegliedert. Rolls-Royce unterschied dann zwischen Urban Air Mobility (Elektroantriebe für Flugtaxis für kurze Strecken) und Regional Air Mobility (Elektroantriebe für Regionalflugzeuge).

Anfang 2024 wurde der erste 320-kW-Elektromotor für potenzielle Anwendungen in Regionalflugzeugen im Rolls-Royce-Werk in Trondheim in Norwegen getestet. Die Motorentwicklung wurde fortgesetzt, obwohl das italienische Unternehmen Tecnam Aircraft Mitte 2023 beschlossen hatte, die Entwicklung der vollelektrischen Version P-Volt des zweimotorigen leichten Regionalflugzeugs P2012 einzustellen, das zwei 320-kW-Motoren anstelle der standardmäßigen Lycoming-Kolbenmotoren des Flugzeugs verwendet hätte.