Negative Überraschung in Sachen Blackbox: Die Flugzeugkatastrophe in Muan vom 29. Dezember wirft weiterhin viele Fragen auf.

Der Flug 7C-2216 startete routinemäßig, an Bord waren 175 Passagiere und sechs Crewmitglieder. Die Maschine war auf dem Rückflug aus Thailand, als sich das Unglück ereignete. Fünf Minuten vor der geplanten Landung erhielt die Crew die Freigabe zur Landung. Doch um 8:59 Uhr meldeten die Piloten Vogelschlag und setzten einen Mayday-Notruf ab.

Die Boeing 737 setzte daraufhin zum Durchstarten an, verlor jedoch die Kontrolle. Aus der entgegengesetzten Richtung landete das Flugzeug ohne ausgefahrenes Fahrwerk, schlitterte ungebremst über die Landebahn und kollidierte schließlich mit einer Mauer. Der Aufprall führte zur schwersten Flugzeugkatastrophe in der Geschichte Südkoreas.

Blackbox-Daten fehlen: Eine Wendung in den Ermittlungen

Um die Ursache der Katastrophe zu ermitteln, wurde die Blackbox, bestehend aus Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder, zur Analyse in die USA geschickt. Doch die Experten des National Transportation Safety Board (NTSB) erlebten eine herbe Enttäuschung: Beide Geräte hatten die letzten vier Minuten des Fluges nicht aufgezeichnet.

Nach Angaben des südkoreanischen Aviation and Railway Accident Investigation Board fiel die Blackbox genau zu dem Zeitpunkt aus, als die Piloten den Notruf absetzten – ein kritischer Moment, der nun für die Untersuchung fehlt.

Wie funktioniert eine Blackbox?

Die Blackbox eines Flugzeugs ist so konstruiert, dass sie extremen Bedingungen standhält. Ihr Gehäuse besteht aus robustem Titan oder Edelstahl und ist sowohl feuerfest als auch stoß- und wasserdicht. Normalerweise wird die Blackbox über die Bordelektrik des Flugzeugs mit Strom versorgt. Fällt diese aus, greift eine Reservebatterie ein. Warum dieser Mechanismus bei Flug 7C-2216 versagte, bleibt bisher unklar.

Ermittlungen gehen weiter: Hoffnung auf andere Erkenntnisse

Obwohl die fehlenden Daten aus der Blackbox die Ermittlungen erschweren, betonen die südkoreanischen Behörden, dass sie nicht die einzige Beweisquelle darstellen. Ermittler analysieren nun andere Daten, darunter Funksprüche, Radardaten und mögliche Überwachungsaufnahmen des Flughafens.