Olympia 2024: Pariser Flughäfen sind vorbereitet
Während der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris begrüßen die Flughäfen Charles de Gaulle, Orly und Le Bourget tausende Sportler und Delegationsmitglieder.
Als im Jahr 1900 die zweiten olympischen Spiele der Neuzeit in Paris ausgetragen wurden, waren die Zahl der sportlichen Wettkämpfe und die Größenordnung der Teilnehmer überschaubar. Auch reiste noch keiner der damals 997 Sportler mit dem Flugzeug an; der erste erfolgreiche und verbriefte Motorflug datiert schließlich erst aus dem Jahr 1903.
Heute haben wir es bei den Olympischen Spielen mit einer Veranstaltung zu tun, die als das größte Sportereignis der Welt gilt. Und das Gros aller Mitwirkenden – allein während der Olympischen Spiele treten mehr als 11.000 Athleten aus 206 Nationen an – nutzt das Flugzeug. Zusätzlich zu den Sportlern werden tausende Delegationsmitglieder, Fans und Journalisten sowie Staatsoberhäupter oder Botschafter erwartet. All den An- und Abreisenden liefern die Pariser Flughäfen Charles de Gaulle, Le Bourget und Orly die ersten und die letzten Eindrücke von Frankreich.
Erwartet Paris einen Passagierrekord?
Dennoch steht eines fest: In diesem Sommer erwarten die Pariser Flughäfen während Olympia 2024 nicht gerade exorbitant höhere Passagierzahlen. Doch die Art der Passagiere und ihre Bedürfnisse werden zweifellos ganz besonders sein. Grund genug, dass „wir alle zusammenarbeiten, um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris zu einem unvergesslichen gemeinsamen Erfolg zu machen“, betont Augustin de Romanet, Vorsitzender und CEO der Flughafen-Betreibergesellschaft Groupe ADP.
Womit rechnet die Betreibergesellschaft?
Während der Olympischen Spiele, die noch bis zum 11. August laufen, rechnet die Groupe ADP mit 34.000 Olympioniken am Flughafen Charles de Gaulle und mit 8000 Sportlern und Betreuern am Flughafen Orly. Während der Paralympischen Spiele werden 18.000 Teilnehmer samt Entourage in Charles de Gaulle und 4000 Gäste in Orly erwartet. An den Spitzentagen könnte Paris so locker auf bis zu 4000 Starts und Landungen pro Tag kommen.
Sportler aber auch Medienvertreter dürften bis zu 114.000 Gepäckstücke dabei haben. Und allein unter den fast 50.000 Gepäckstücken mit Sport-Equipment dürften mindestens 17.000 mit Übergröße sein, so die Prognose die Groupe ADP.
Wann werden am meisten Sportler abgefertigt?
Das größte Passagieraufkommen hat die Groupe ADP bereits am 18. Juli (zur Eröffnung des Olympischen Dorfes) beziehungsweise am 26. Juli (zur Eröffnung der Olympischen Spiele) festgestellt. Weitere Spitzentage werden zwischen dem 11. und 14. August erwartet. Insbesondere am 12. August, also am Tag nach Abschluss der Spiele, dürfte mit einer großen Abreisewelle zu rechnen sein.
Weitere Spitzenauslastungen der Airports werden am 28. August (wenn das Dorf für die Paralympischen Spiel öffnet) sowie rund um den Abschluss der Veranstaltung zwischen dem 6. und 11. September vorhergesagt. Die Betreibergesellschaft setzt daher den Fokus auf Passagierbetreuung.
Wie vorbereitet ist Paris-Charles de Gaulle?
Am Flughafen Paris-Charles de Gaulle, immerhin größtes Drehkreuz in ganz Frankreich, kümmern sich derzeit rund 90.000 Mitarbeiter um etwa 200.000 Passagiere pro Tag (in Orly sind es 20.000 Beschäftigte für 100.000 Fluggäste pro Tag). Zur Akkreditierung der Sportler wurden in jedem Abfertigungsgebäude – auch in dem wiedereröffneten Terminal 2C – spezielle Bereiche eingerichtet. Um die Abholung des Gepäcks nach der Ankunft am Flughafen zu erleichtern, wird den Betreuungsteams der Sportdelegationen Zugang zur Gepäckausgabe gewährt. Zur Erleichterung des Transports des Gepäcks werden übergroße Trolleys zur Verfügung gestellt und zusätzliche Gepäckabfertiger zur Unterstützung hinzugezogen.
Wie ist die Abreise organisiert?
Für die Abreise können die Sportler ab dem Tag vor dem Rückflug im Olympischen und Paralympischen Dorf an eigens aufgebauten Schaltern einchecken. Auch wird dort schon das Gepäck angenommen und zum Airport transportiert. In Charles de Gaulle wurde ein 8000 Quadratmeter großes mobiles Zeit aufgebaut, das der Kontrolle und der Aufbewahrung bis zum Abflug dient.
Bei der Ankunft am Flughafen stehen den Olympioniken, die im Voraus eingecheckt haben, eigene Laufwege durch die Sicherheits- und Passkontrollen hindurch zum Gate zur Verfügung. Gewartet wird anschließend in einer speziellen Boarding-Lounge. Der 12.000 Quadratmeter große Bereich – aufgeteilt in Schengen und Non-Schengen-Areale – wurde vor Olympia 2024 eigens renoviert. Anschließend erreichen die Sportler und Delegationsmitglieder ihr Flugzeug mit einem Shuttlebus.
Wer ist die Group ADP?
Hinter dem Namen Groupe ADP verbirgt sich die Betreibergesellschaft Aéroports de Paris, die unter anderem für die Flughäfen Charles de Gaulle, Le Bourget und Orly verantwortlich ist. Neben den drei großen Pariser Verkehrsflughäfen zählen auch kleinere Plätze in der Pariser Region zu den Fittichen des Unternehmens.
Der französische Konzern war im Oktober 1945 gegründet worden und hat seinen Sitz in Paris. Er hält außerdem Anteile an den Flughäfen Amsterdam-Schiphol, Amman oder Lüttich beziehungsweise am türkischen Flughafenbetreiber TAV oder der indischen GMR Airports, die unter anderem den Delhi International Airport betreibt.