Natilus plant den Bau von Passagierflugzeugen mit innovativen Blended-Wing-Body-Design, das Effizienz und Nachhaltigkeit vereinen soll.

Das amerikanische Unternehmen Natilus erlangte vor zwei Jahren Aufmerksamkeit mit seiner innovativen Vision für Blended-Wing-Body-Frachtflugzeuge. Dieses Konzept kombiniert die Tragflächen und den Rumpf zu einer einzigen, breitflächigen Struktur. Die Idee dahinter: Eine deutlich verbesserte Aerodynamik und ein größeres Frachtvolumen im Vergleich zu herkömmlichen Flugzeugmodellen. Blended-Wing-Body-Flugzeuge, umgangssprachlich auch “Flundern” genannt, bieten so ein höheres Ladevolumen und senken den Treibstoffverbrauch erheblich. Ursprünglich präsentierte Natilus vier Varianten dieser Frachter, die Kapazitäten von 3,8 bis 130 Tonnen tragen können und je nach Modell von zwei oder drei Triebwerken angetrieben werden.

Neue Dimension: Blended-Wing-Body-Flugzeuge für Passagiere

Nachdem man länger nichts gehört hatte, überraschte Natilus mit einer Ankündigung: Das Unternehmen plant nun auch den Einstieg in die Produktion von Passagierflugzeugen, die ebenfalls auf dem Blended-Wing-Body-Konzept basieren. Hiermit könnte Natilus ein möglicher Konkurrent zu Luftfahrtgiganten wie Airbus und Boeing werden. Das Blended-Wing-Body-Design, welches ursprünglich auf den Frachtbereich fokussiert war, soll auch in der Passagiervariante Effizienzvorteile bieten. Natilus gibt an, dass die Passagierflugzeuge bis zu 50 Prozent weniger CO2 ausstoßen und etwa 30 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen könnten als vergleichbare Modelle wie der Airbus A320 oder die Boeing 737.

Natilus Horizon. Bild: Natilus

Effizienter und nachhaltiger: Blended-Wing-Body-Design als Lösung der Zukunft?

Das Blended-Wing-Body-Flugzeug von Natilus nutzt die aerodynamischen Vorteile des Designs sowie den Einsatz von Verbundwerkstoffen, um Effizienz und Nachhaltigkeit zu maximieren. Das Unternehmen betont, dass die besondere Flugzeugstruktur es ermöglicht, bei gleichem Gewicht etwa 60 Prozent mehr Frachtvolumen zu transportieren als konventionelle Flugzeuge. Auch für die Passagiervariante sieht Natilus großes Potenzial: Durch die hohe Nachfrage nach neuen Verkehrsflugzeugen, die von Airbus und Boeing allein in den kommenden Jahren nicht vollständig gedeckt werden kann, ergeben sich günstige Marktchancen für neue Wettbewerber.

Finanzierung des Projekts

Um die ambitionierten Pläne in die Realität umzusetzen, benötigt Natilus laut CEO Matyushev jedoch mehrere Milliarden Dollar an Investitionskapital. Ein konkreter Zeitrahmen für die Markteinführung der Passagierflugzeuge wurde bisher noch nicht genannt. Natilus betont jedoch, dass das Unternehmen durch die bereits erprobte Frachtvariante auf wichtige Technologien zurückgreifen kann, die sich bereits bewährt haben.

Konkurrenz durch weitere Projekte

Der Blended-Wing-Body-Ansatz wird nicht nur von Natilus verfolgt. Jet Zero, ein Unternehmen, in das Alaska Airlines kürzlich investiert hat, entwickelt ebenfalls ein Blended-Wing-Body-Flugzeug. Auch Airbus erforscht dieses Konzept und plant die Einführung eines Wasserstoffflugzeugs mit einer Reichweite von 3.700 Kilometern und Platz für bis zu 200 Passagiere.