Ryanair übt scharfe Kritik an den aktuellen Regelungen des Nachtflugverbots in Berlin. Hintergrund sind zwei Flüge, die in der vergangenen Woche aufgrund der strengen Vorschriften nicht in Berlin landen durften und stattdessen nach Hannover umgeleitet wurden.

Am 17. und 18. Februar mussten die Flüge FR1143 von Lissabon und FR2419 von Teneriffa-Süd nach Berlin nach Hannover ausweichen, weil sie erst 20 Minuten nach Beginn des Nachtflugverbots am Hauptstadtflughafen BER hätten landen können. Die deutsche Flugsicherung verweigerte eine verspätete Landung, sodass die Passagiere stattdessen per Bus weiter nach Berlin reisen mussten – eine zusätzliche Belastung von rund drei Stunden.

Ryanair betont, dass solche Umleitungen unnötig seien, wenn es mehr Flexibilität bei der Umsetzung des Nachtflugverbots gäbe. Das Unternehmen sieht in den aktuellen Regelungen eine unverhältnismäßige Einschränkung, die Reisenden erhebliche Unannehmlichkeiten bereitet.

Kritik an strikter Umsetzung des Nachtflugverbots in Berlin

Ryanair fordert, dass die Flugsicherung in Ausnahmefällen pragmatischer agiert. Gerade geringe Verspätungen sollten nicht automatisch zur Umleitung führen, wenn eine Landung nur wenige Minuten nach Beginn des Nachtflugverbots erfolgen würde.

Die Airline argumentiert, dass solche strikten Regeln nicht nur für Passagiere problematisch sind, sondern auch wirtschaftliche Nachteile mit sich bringen. Unnötige Umleitungen verursachen zusätzliche Kosten für Fluggesellschaften und beeinträchtigen die Pünktlichkeit im Luftverkehr.

Ryanair: Forderung an Verkehrsminister Wissing

Ryanair ruft betroffene Fluggäste dazu auf, sich direkt an Verkehrsminister Volker Wissing zu wenden, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Ziel sei es, eine Anpassung der Vorschriften zu erreichen, damit geringfügige Verspätungen nicht automatisch zu einer Umleitung führen.

Ob und inwieweit das Bundesverkehrsministerium auf diese Forderungen reagieren wird, bleibt abzuwarten. Der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) gehört zu den deutschen Airports mit besonders strengen Nachtflugregelungen. Diese sollen vor allem dem Schutz der Anwohner dienen, doch Airlines wie Ryanair sehen darin eine überzogene Einschränkung des Flugbetriebs.

Wie geht es weiter?

Das Thema Nachtflugverbot in Berlin bleibt ein Dauerthema in der Luftfahrtbranche. Während Anwohner und Umweltschützer für strikte Regelungen plädieren, fordern Fluggesellschaften mehr Flexibilität. Ob die Politik hier einen Mittelweg findet, bleibt offen – doch der Druck von Airlines wie Ryanair könnte das Thema erneut auf die Agenda bringen.