Der Luftverkehr in Deutschland verzeichnet 2024 eine spürbare Erholung. Trotz Herausforderungen wie Wetterextremen steigert die DFS Pünktlichkeit und Effizienz im Flugverkehr.

Der Luftverkehr in Deutschland erholt sich stetig. Zwischen Januar und August 2024 verzeichnete der deutsche Luftraum 5,2 Prozent mehr Flüge als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig konnte die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH sowohl ihre Pünktlichkeit steigern als auch den Flugbetrieb effizienter gestalten. Trotz des Aufschwungs bleibt das Verkehrsaufkommen unter dem Niveau von 2019. Ein zentrales Thema ist dabei die wachsende Bedeutung des Ukraine-Kriegs und Wetterphänomenen für den Luftverkehr.

Steigende Flugzahlen und Pünktlichkeitsverbesserung

Von Januar bis August 2024 leiteten die Fluglotsen der DFS insgesamt zwei Millionen Flüge durch den deutschen Luftraum – ein Anstieg von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der verkehrsreichste Tag war der 15. Juli, direkt nach der Fußball-Europameisterschaft, mit 9.979 Flugbewegungen. Dennoch liegt das gesamte Verkehrsaufkommen immer noch rund zehn Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019.


Trotz des wachsenden Flugaufkommens konnte die Pünktlichkeit verbessert werden. Flugsicherungsbedingte Verspätungen gingen um 30 Prozent zurück und betrugen durchschnittlich nur 50 Sekunden pro Flug. Gründe hierfür sind eine bessere Ausbildung der Fluglotsen, die auch während der Corona-Pandemie kontinuierlich fortgesetzt wurde, sowie der Einsatz neuer Technologien.

Einfluss des Ukraine-Kriegs und des Wetters auf den Luftverkehr

Der Krieg in der Ukraine hat erhebliche Auswirkungen auf den europäischen Luftverkehr. Teile des Luftraums in Russland, Belarus, Moldau und der Ukraine sind seit 2022 gesperrt, was die Verkehrsströme nach Südwesten verschiebt. Besonders der süddeutsche Luftraum verzeichnet dadurch einen Anstieg an Überflügen, was gelegentlich zu Kapazitätsengpässen führt. Zusätzlich kontrolliert die DFS mehr militärischen Luftverkehr als in den Vorjahren.

Ein weiterer Einflussfaktor ist das Wetter. In den Sommermonaten Juni und Juli 2024 waren rund 50 Prozent der Verspätungen wetterbedingt. Gewitter, Stürme und schlechte Sichtverhältnisse führten dazu, dass Flughäfen zeitweise nicht angeflogen werden konnten oder Flüge umgeleitet werden mussten. Sicherheit steht dabei immer an erster Stelle, auch wenn das zu Verspätungen führt.

Effizienzsteigerungen im Streckenverlauf

Ein weiterer Erfolg der DFS ist die Verbesserung der Streckeneffizienz. Zwischen Januar und August 2024 betrug die Abweichung von der kürzesten Route im Durchschnitt nur 0,95 Prozent. Dies bedeutet, dass die Flüge im Vergleich zum Vorjahr noch direkter und ohne größere Umwege ihr Ziel erreichten.