JetBlue und Spirit Airlines gaben bekannt, dass sie eine Vereinbarung über die Beendigung ihrer Fusionsvereinbarung vom Juli 2022 getroffen haben.

 

Am Ende sind die Fusionsverhandlungen zwischen den beiden US-amerikanischen Low-Cost-Airlines Jetblue und Spirit daran gescheitert, „dass es unwahrscheinlich ist, dass die erforderlichen Abschlussbedingungen, einschließlich des Erhalts der erforderlichen, rechtlichen und behördlichen Genehmigungen, bis zum Ablauf der Fusionsvereinbarung am 24. Juli 2024 erfüllt werden können“, wie JetBlue in einer Mitteilung schreibt.

„Wir waren der Meinung, dass diese Fusion es wert war, weiterverfolgt zu werden, da sie einen nationalen Niedrigpreiskonkurrenten mit hohem Wert für die großen vier Fluggesellschaften hervorgebracht hätte“, sagte Joanna Geraghty, Chief Executive Officer von JetBlue, und ergänzte: „Angesichts der noch bestehenden Hürden haben wir gemeinsam entschieden, dass den Interessen beider Fluggesellschaften besser gedient ist, wenn sie unabhängig voneinander vorankommen. Wir wünschen dem gesamten Spirit-Team alles Gute für die Zukunft.“

Eigene Wege aus der Krise

Die jetzt getroffene Vereinbarung sieht vor, dass JetBlue 69 Millionen US-Dollar an Spirit zahlt, und dass mit der Beendigung der Fusionsgespräche alle offenen Fragen im Zusammenhang mit der Transaktion geklärt – und alle Ansprüche zwischen den beiden Unternehmen aufgehoben werden.

Ted Christie, Präsident und Chief Executive Officer von Spirit, äußerte sich entsprechend: „Nachdem wir unsere Optionen mit unseren Beratern und JetBlue erörtert haben, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die derzeitigen behördlichen Hindernisse es uns nicht erlauben werden, diese Transaktion gemäß der Fusionsvereinbarung rechtzeitig abzuschließen. Wir sind enttäuscht, dass wir nicht mit einem Geschäft vorankommen können, das den Verbrauchern Hunderte von Millionen einsparen und einen echten Herausforderer für die dominierenden „Big 4″ der US-Fluggesellschaften schaffen würde. Wir sind jedoch weiterhin zuversichtlich für unsere Zukunft als erfolgreiche unabhängige Fluggesellschaft. Wir wünschen dem JetBlue-Team alles Gute.“

 

Wie JetBlue, muss nun auch Spirit Airlines einen eigenen Weg in die Zukunft gehen Bild: Spirit Airlines

Christie fügte hinzu: „Während des gesamten Transaktionsprozesses haben wir angesichts der regulatorischen Unsicherheiten immer die Möglichkeit in Betracht gezogen, weiterhin als eigenständiges Unternehmen zu operieren, und wir haben verschiedene Initiativen evaluiert und umgesetzt, die es uns ermöglichen werden, die Rentabilität zu steigern.“

Die Verlust schreibende JetBlue plant nach eigenem Bekunden nun entscheidende Maßnahmen, um zu nachhaltiger Rentabilität zurückzukehren.  Dazu soll eine Besinnung auf ihre Kernstärken beitragen. Darunter der Ausbau der Netzwerke in den erfolgreich bedienten Regionen, und  „eine bessere Segmentierung des Produktangebots, um die Wettbewerbsposition zu verbessern und bedeutende Kosteneinsparungen zu bewirken“, so die Airline.

Umsatz steigern – Kosten sparen

Als kurzfristige Umsatzinitiativen für das laufende Jahr identifizierte Jetblue verstärkte Vertriebsaktivitäten und Partnerschaften, sowie erweiterte Funktionen des Loyalitätsprogramms TrueBlue. Zusammen sollen diese Maßnahmen über 300 Millionen US-Dollar an Umsatzsteigerungen bringen. Zudem plant die Airline ihre Kosten um 175 bis 200 Millionen US-Dollar durch ein Strukturkostenprogramm, und 75 Millionen US-Dollar an Wartungseinsparungen durch die Flottenmodernisierung zu reduzieren. Weitere  Einsparungen sollen durch nicht näher definierte Fixkostensenkungen erzielt werden. All dies soll dazu führen, dass sich JetBlue gegen Ende des Jahres 2024 „der Gewinnschwelle nähert“, wie die Airline betont.

Weitere Details über ihre Zukunft – ohne Spirit – plant JetBlue am 30. Mai 2024 bekanntzugeben.