Frankfurter Flughafen: Airlines wollen in neues Terminal 3
Der Frankfurter Flughafen hat die Corona-Flaute noch nicht ganz überwunden, schmiedet aber große Pläne. Das während der Pandemie weitergebaute Terminal 3 komme zur rechten Zeit.
Der Frankfurter Flughafen hat nach Einschätzung des Betreibers Fraport mittelfristig starke Wachstumschancen. Für die erwartete Entwicklung des Flugverkehrs gebe es in Deutschland wenige andere Standorte mit Ausbauplänen oder ungenutzten Reserven, sagte Fraport-Chef Stefan Schulte am Dienstagabend nach einer Baustellen-Besichtigung am neuen Passagierterminal 3, das während der Corona-Pandemie weiter gebaut worden ist. Schulte bezog sich auf Einschätzungen von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), dass der Flugverkehr bis 2051 um 67 Prozent wachsen werde.
Frankfurter Flughafen: auch an Terminal 1 und 2 Umbauarbeiten geplant
Das rund vier Milliarden Euro teure Terminal 3 soll laut Schulte Anfang 2026 eröffnet werden und finde bereits großes Interesse bei den Fluggesellschaften, die sich für einen Umzug aus anderen Flughafenteilen interessierten. „Das zeigt, dass wir mit dem Terminal 3 strategisch richtig unterwegs sind“, sagte Schulte. Konkrete Mieter nannte der Flughafenchef nicht. Es handele sich aber nicht nur um Airlines, die bislang im Terminal 2 beheimatet sind, das ab 2026 zunächst komplett geschlossen und saniert werden soll.
Die moderne Ausstattung des neuen Terminals sei auch ein Ansporn für die bestehenden Abfertigungsgebäude im Norden des Flughafens, sagte Schulte. Auch am Terminal 1, das vor allem von der Hauptkundin Lufthansa und ihren Partnern der Star Alliance genutzt wird, stünden größere Umbauten an. Im Terminal 2 stehe nach mehr als 30 Jahren eine Komplettsanierung auch der technischen Anlagen an.
Flughafen bei 80 Prozent des Vor-Corona-Niveaus
Der Frankfurter Flughafen verfügt mit seinem Vierbahnen-System noch über erhebliche Kapazitätsreserven. Laut Planfeststellungsbeschluss sind jährlich mehr als 700 000 Flugbewegungen erlaubt. Im bisherigen Rekordjahr 2019 waren es 514 000 Starts und Landungen bei 70,6 Millionen Passagieren. Gegner wollen wegen Fluglärms hingegen eine niedrigere Obergrenze durchsetzen.
Aktuell bewältigt Deutschlands größter Flughafen bei den Fluggästen etwas mehr als 80 Prozent des Vorkrisen-Niveaus. Für das Gesamtjahr rechnet Fraport mit einer Spanne zwischen 80 und 90 Prozent, also 56,5 bis 63,5 Millionen Passagieren. Im Terminal 3 können zunächst rund 19 Millionen Passagiere im Jahr abgefertigt werden. Ein weiterer Ausbau auf eine Kapazität von 25 Millionen ist möglich. (dpa)