Flugzeugunglück in Washington: Was gibt es Neues?

Nach dem Flugzeugunglück in Washington laufen die Bergungsarbeiten weiter. Welche neuen Erkenntnisse gibt es?
Am Mittwochabend kam es zu einer tragischen Flugzeugkollision über Washington D.C. Ein Passagierflugzeug vom Typ Bombardier CRJ700 der American Airlines war auf dem Anflug zum Ronald Reagan National Airport (DCA), als es mit einem UH-60-Militärhubschrauber der US-Armee zusammenstieß.
Die Kollision ereignete sich um 20:47 Uhr Ortszeit (2:47 Uhr MEZ) über dem Potomac River. Der stark frequentierte Flughafen liegt etwa fünf Kilometer südlich des Stadtzentrums der US-Hauptstadt. Nach ersten Erkenntnissen war der Militärhubschrauber auf einem Übungsflug. Trotz einer Warnung aus dem Kontrollturm kam es zum Zusammenstoß.
Beide Maschinen stürzten in das eiskalte Wasser des teils zugefrorenen Potomac Rivers.
Opferzahl: Keine Überlebenden bestätigt
Die Behörden gehen davon aus, dass alle 67 Passagiere der American-Airlines-Maschine ums Leben gekommen sind. An Bord befanden sich mehrere Eiskunstläufer und Trainer, die von einem Trainingslager zurückkehrten. Der amerikanische Eiskunstlaufverband zeigte sich erschüttert über den Verlust.
Auch aus Russland wurden Opfer bestätigt: Die ehemaligen Weltmeister Ewgenia Schischkowa und Wadim Naumow kamen bei dem Unglück ums Leben. Beide waren mittlerweile als Trainer in den USA tätig.
Im UH-60-Militärhubschrauber befanden sich drei Personen. Die US-Behörden stellten klar, dass sich keine hochrangigen Politiker oder VIPs an Bord befanden.
Flugzeugunglück Washington: Erste Hinweise zur Absturzursache
Die Ermittlungen zur Flugzeugkollision über Washington D.C. laufen auf Hochtouren. Laut FBI gibt es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund oder kriminelle Absichten.
Am Donnerstag konnten die Flugschreiber der abgestürzten Passagiermaschine aus dem Potomac River geborgen werden. Die “Black Boxes” werden nun von der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB ausgewertet.
Untersuchungen werden Weiteres zeigen
Erste Analysen deuten darauf hin, dass sich der Hubschrauber auf einer falschen Flughöhe befand. Die maximale Höhe für Hubschrauber auf dieser Flugroute beträgt 200 Fuß (etwa 60 Meter). Das Passagierflugzeug flog hingegen auf 400 Fuß Höhe, weshalb eine Kollision hätte vermieden werden können.
Dieses Unglück ist der erste Flugzeugabsturz mit Todesopfern in den USA seit fast 16 Jahren. Zuletzt war 2009 eine Maschine in Buffalo, New York, abgestürzt.
US-Präsident Donald Trump kündigte eine vollständige Aufklärung des Vorfalls an. Die NTSB wird die Flugschreiber-Daten sowie Funkverkehrsaufzeichnungen analysieren, um die genaue Ursache der Kollision zu ermitteln.