Flugzeugunglück in Südkorea: Ermittlungen bei Jeju Air
Das Flugzeugunglück der Boeing 737-800 von Jeju Air am vergangenen Sonntag erschütterte Südkorea. Auf dem Flughafen von Muan verloren 179 der 181 Insassen ihr Leben. Nun rückt die Sicherheitsbilanz der Airline in den Fokus.
Nach Angaben von Kim Yi-bae, dem Geschäftsführer von Jeju Air, habe die Vorflugkontrolle der verunglückten Maschine keine Probleme ergeben. Das Fahrwerk, das beim Landeversuch nicht ausgefahren war, zeigte demnach keine Auffälligkeiten. Kim betonte, dass die Boeing 737-800 gemäß den Standards als flugtauglich eingestuft wurde. Auch die Piloten seien umfassend ausgebildet und die Wartung der Flugzeuge entspreche den Vorschriften. Jeju Air verfüge über 12,9 Wartungstechniker pro Flugzeug – ein Wert, der in der Branche als angemessen gilt.
Dennoch plant Jeju Air, den Winterflugplan um bis zu 15 Prozent zu reduzieren. Dies soll zusätzliche Wartungsarbeiten ermöglichen und die Sicherheit erhöhen. Kim wies jedoch Spekulationen zurück, dass diese Maßnahme auf eine Überlastung der Flotte hinweise.
Ermittlungen in Büros am Flughafen Muan
Nach dem Flugzeugunglück in Südkorea leitete die Polizei Ermittlungen gegen Jeju Air ein. Das Büro der Fluggesellschaft wurde durchsucht Der Vorwurf fahrlässigen Handelns mit Todesfolge steht im Raum. Parallel dazu sind auch internationale Experten vor Ort, darunter Vertreter der US-amerikanischen Flugsicherheitsbehörde und des Flugzeugherstellers Boeing.
Beide Flugschreiber wurden geborgen. Die Daten des Cockpit-Stimmrecorders konnten bereits ausgewertet werden, während der zweite Flugschreiber zur weiteren Analyse in die USA gebracht wurde. Besonders die Umstände des Vogelschlags, der kurz vor der Bruchlandung gemeldet wurde, stehen im Fokus der Untersuchungen. Unklar bleibt, ob und wie dieser Vorfall mit der Fehlfunktion des Fahrwerks zusammenhängt.
Kritik an Sicherheitsinfrastruktur
Ein weiterer Aspekt der Ermittlungen betrifft die Mauer am Ende der Landebahn, an der die Boeing zerschellte. Experten hinterfragen die Notwendigkeit dieser Betonkonstruktion, die Teil eines Antennensystems ist. Sie könnte das Ausmaß des Unglücks verschlimmert haben.
Die südkoreanischen Behörden reagierten zudem mit einer Untersuchung aller Flugzeuge desselben Typs bei heimischen Airlines. Ziel ist es, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen und ähnliche Vorfälle zu verhindern.
Flugzeugunglück Südkorea: Jeju Air unter Druck
Jeju Air steht nach dem Flugzeugunglück in Südkorea massiv unter Druck. Die Airline, die in den vergangenen Jahren die meisten Strafen unter den koreanischen Fluggesellschaften erhielt, verspricht eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen. Geschäftsführer Kim Yi-bae betonte auf einer Pressekonferenz, dass die Sicherheit der Passagiere oberste Priorität habe und alle notwendigen Schritte unternommen würden, um das Vertrauen zurückzugewinnen.