Flugzeugabsturz Washington: CRJ700-Regionaljet kollidiert mit Armee-Hubschrauber
Am Mittwochabend kollidierte eine CRJ700 der American-Airlines-Tochter PSA im Landeanflug auf den Ronald Reagan Washington National Airport mit einem Militärhubschrauber. Wie war das Wetter? Was wissen wir zum Flugfunk?
Traurige Nachrichten aus den USA: Ein CRJ700-Regionaljet von American Airlines ist am Mittwochabend um 21 Uhr (Ortszeit) mit einem Militärhubschrauber zusammengestoßen. 64 Personen sollen an Bord des Flugs AA5342 gewesen sein, 60 Passagiere und vier Crew-Mitglieder. Die Unglücksmaschine war in Wichita (US-Bundesstaat Kansas) gestartet, und während des Anflugs auf die Piste 33 des Ronald Reagan National Airport kam es zur fatalen Kollision mit dem Sikorsky H-60 Black Hawk, der sich auf einem routinemäßigen Trainingsflug befand. AERO INTERNATIONAL fasst alle Informationen zum Flugzeugabsturz Washington zusammen und informiert an dieser Stelle über neue Entwicklungen.
Die genauen Umstände der Kollision sind noch unklar. Das Passagierflugzeug mit der Kennung N709PS und der Helikopter der US-Armee stürzten beide nach dem Zusammenstoß in den Potomac River. Die Behörden sprechen von mehreren Toten, doch eine offizielle Opferzahl wurde bisher noch nicht benannt.
Großeinsatz am Potomac River in Washington: Suche nach Überlebenden
Unmittelbar nach dem Unglück rückten Hunderte Einsatzkräfte aus, um Überlebende aus dem eiskalten Wasser zu retten. „Die Bedingungen für unsere Rettungskräfte sind extrem schwierig“, sagte John Donnelly, Chef der Feuerwehr von Washington, D.C. „Es ist kalt, es ist windig, aber wir tun alles, um Leben zu retten.“
Auch US-Präsident Donald Trump äußerte sich zum Flugzeugabsturz in Washington und lobte die Einsatzkräfte für ihre unermüdlichen Hilfe. „Ich wurde vollständig über den schrecklichen Unfall informiert, der gerade am Reagan National Airport stattgefunden hat. Möge Gott ihre Seelen segnen. Vielen Dank für die unglaubliche Arbeit, die von unseren Ersthelfern geleistet wird. Ich verfolge die Situation und werde weitere Details bekannt geben, sobald sie vorliegen“, sagte er in einer Stellungnahme.
Wie war das Wetter in Washington? Was wissen wir zum Funkverkehr?
Das Wetter war gut, die Sicht betrug mehr als 16 Kilometer, es gab keine Wolken. Während die CRJ700 von Süden kommend auf die Landebahn eindrehte, kam der Militärhubschrauber von Norden. Der Flughafen liegt in einem Luftraum der Klasse B (Bravo), in dem Fluglotsen dafür verantwortlich sind, allen Flugverkehr voneinander zu trennen. Kurz vor dem Zusammenstoß ist im Funkverkehr ein Austausch zwischen dem Fluglotsen und der Hubschrauberbesatzung zu hören. Dabei fragt der Lotse, ob der Hubschrauber den Canadairjet in Sicht habe, und weist ihn an, hinter der Passagiermaschine zu kreuzen. Die Hubschrauberbesatzung bestätigt offenbar, dass sie das Flugzeug in Sicht habe und sich davon freihalten werden. Kurz danach kam es zum Zusammenstoß.
Flugzeugabsturz Washington: Flugbetrieb vorläufig eingestellt
Der Ronald Reagan Washington National Airport wurde nach dem Vorfall umgehend für den gesamten Flugverkehr gesperrt. Jack Potter, CEO der Metropolitan Washington Airports Authority, kündigte an, dass der Betrieb frühestens um 11 Uhr am Donnerstagmorgen wiederaufgenommen werde.
Viele Passagiere mussten auf andere Flughäfen ausweichen. So wurden zahlreiche Flüge auf den Washington Dulles International Airport umgeleitet. Die Washingtoner Verkehrsbetriebe setzten zusätzliche Züge auf der Silver Line ein, um gestrandete Reisende zu befördern.
Wo liegt der Ronald Reagan Washington National Airport?
Der Ronald Reagan Washington National Airport (IATA-Code: DCA) liegt in Crystal City, Virginia, USA, etwa acht Kilometer von Washington, D.C. entfernt – vis-à-vis des Weißen Hauses auf der anderen Seite des Potomac Rivers, das Pentagon ist nur knapp zwei Kilometer entfernt.
Der Flughafen wurde 1941 eröffnet und trug ursprünglich den Namen Washington National Airport. 1998 erfolgte die Umbenennung zu Ehren des 40. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Ronald Reagan, der von 1981 bis 1989 im Amt war.
Im Jahr 2023 wurden vor Ort mehr als 25,4 Millionen Passagiere abgefertigt. Auf seinem Bruder, dem internationalen Flughafen Washington-Dulles, schlugen parallel 25,1 Millionen Fluggäste zu Buche. Der Reagan-Airport gilt als wichtige Basis für American Airlines. Vor Ort werden aber keine Einwanderungs- und Zolleinrichtungen angeboten, und internationale Flüge sind auf solche mit Vorabfertigungseinrichtungen der US-Zollbehörde beschränkt, darunter große Flughäfen in Kanada und einige Ziele in der Karibik. Reagan National beherbergt zudem die Coast Guard Air Station Washington.
Erinnerungen an frühere Flugzeug-Katastrophe
Das Unglück ruft Erinnerungen an eine andere Tragödie wach: 1982 stürzte Air-Florida-Flug 90 kurz nach dem Start in den Potomac River und riss 74 Menschen in den Tod. Damals waren schwierige Wetterbedingungen ein Faktor. Schauen wir auf die vergangenen Monate zurück, so erinnern wir uns an das Flugzeugunglück in Muan im Dezember 2024. Dabei kamen 179 Passagiere ums Leben. Hier liegt nun der vorläufige Unfallbericht der zuständigen Untersuchungsbehörde vor.
American Airlines-CEO Robert Isom zum Flugzeugunglück in Washington:
Die Luftfahrtbehörde FAA hat bereits eine Untersuchung eingeleitet. Die genauen Ursachen der Kollision müssen noch ermittelt werden.
Autoren: Dominik Lelle, Astrid Röben, Wolfgang Borgmann, Thomas Borchert, Isabella Sauer