Das deutsche Unternehmen Lilium, bekannt für seine ehrgeizigen Pläne im Bereich der elektrischen Flugtaxis, steht möglicherweise vor einem Wendepunkt. Die Geschäftsführung prüft derzeit einen Verkauf.

Die anhaltende finanzielle Unsicherheit belastet den Flugtaxi-Entwickler Lilium, mit Sitz in Oberpfaffenhofen, sehr. Das Unternehmen hat im Juli Berater beauftragt, nach potenziellen Käufern zu suchen, um möglicherweise einen Verkauf des Unternehmens zu realisieren. Diese Maßnahme scheint eine Reaktion auf die stockenden Verhandlungen über deutsche Staatshilfen zu sein.

Bereits im Mai hatte Lilium auf die ausstehende Entscheidung über staatliche Unterstützungsmaßnahmen reagiert. Roewe betonte damals die Bedeutung von Transparenz für ein börsennotiertes Unternehmen wie Lilium und wies darauf hin, dass die Elektrifizierung der Luftfahrtindustrie ein zentrales Thema im öffentlichen Interesse sei. Eine mögliche staatliche Förderung durch die Bundesregierung würde nicht nur faire Wettbewerbsbedingungen mit den USA und China schaffen, sondern auch ein starkes Signal an die Finanzmärkte senden.

Lilium: Staatliche Unterstützung in der Schwebe

Die Bundesregierung und der Freistaat Bayern haben die staatliche Förderbank KfW mit der Durchführung einer Due-Diligence-Prüfung beauftragt, die über eine mögliche staatliche Unterstützung für Lilium entscheiden soll. Diese Prüfung dauert jedoch länger als erwartet. Das Unternehmen hatte sich ein positives Signal vor der Sommerpause erhofft, doch bisher bleibt die erhoffte Zusage aus.


Die Geduld im Vorstand scheint langsam erschöpft zu sein, da Lilium einerseits kurz vor der Zulassung und Markteinführung seines elektrischen Senkrechtstarters steht, andererseits jedoch die finanziellen Mittel knapp werden. Ein Verkauf könnte daher als Lösung gesehen werden, um die dringend benötigten Mittel zu sichern.

Lilium weckt internationale Interessen und sucht mögliche Perspektiven

Lilium hat bereits großes internationales Interesse geweckt. Insbesondere aus China, den USA und Saudi-Arabien gibt es Berichte über potenzielle Investoren. Die Kleinserienproduktion des Lilium Jets wurde 2023 gestartet, und das Unternehmen bereitet sich auf eine größere Produktion im Jahr 2026 vor. Mit einer Auftragspipeline von mehr als 780 Jets, darunter verbindliche Bestellungen und Absichtserklärungen, bleibt das Unternehmen eine attraktive Investitionsmöglichkeit.

Während Lilium auch Gespräche mit der französischen Regierung über mögliche Staatshilfen und Produktionskapazitäten führt, bleibt unklar, ob das Unternehmen diesen Plan weiter verfolgt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Zukunft des Unternehmens, das möglicherweise schon bald in neuen Händen liegen könnte.