Ein neuer Air-Taxi-Dienst soll ab 2026 den Flughafen Dubai International, die Innenstadt, die Dubai Marina und Palm Jumeirah miteinander verbinden. Wer die Dienste eines Tages in Anspruch ehmen sollte, muss auf jeden Fall vorerst viel zahlen.

Das Rennen um die Musterzulassung des ersten eVTOL (electric Vertical Take-off & Landing) ist in der heißen Phase. Im Spitzenfeld sind Lilium und Volocopter als deutsche Aspiranten sowie Archer und Joby aus den USA. Ehang aus China hat bereits im Oktober vorigen Jahres die chinesische Musterzulassung für die pilotenlose EH216-S erhalten, die zwei Passagiere transportieren kann.

Für den Betrieb in Europa, den USA und anderen Ländern ist aber eine gesonderte Zulassung erforderlich. Die liegt aber für unbemannte Flüge mit Passagieren an Bord noch in weiter Ferne.

Währenddessen konkurrieren die Emirate am Persischen Golf darum, wer als erstes den Start eines Air-Taxi-Dienstes und damit den Anbruch eines neuen Zeitalters in der Luftfahrt verkünden kann. Derzeit scheint Dubai die Nase vorn zu haben.

eVTOL-Dienst muss man sich leisten können

Joby, Skyports Infrastructure und die Road and Transport Authority des Emirates haben für Anfang 2026 dem Start eines Air-Taxi-Dienstes vereinbart. Er soll den Flughafen Dubai International, die Innenstadt, die Dubai Marina und Palm Jumeirah miteinander verbinden. Die Vorbereitung für den Bau der Vertiports an diesen Standorten sind bereits angelaufen.

Noch sind die Anfänge bescheiden. Weil der Traum vom Fliegen zum Taxipreis noch nie realistisch war, dürften diese Dienste nicht zum Verkehrsmittel für jedermann werden. Den Gewinn an Zeit und Bequemlichkeit, den eVTOL bieten könnten, muss man sich leisten können und wollen.


Interesse für Kauf von eVTOLs ist da

Allerdings sind die Bücher der verschiedenen Hersteller prall gefüllt mit Kaufoptionen. Die Marktforscher des Lufthansa Innovation Hub in Berlin haben alle Absichtserklärungen und Kaufoptionen zusammengezählt und kommen auf ein Volumen von 42 Milliarden US-Dollar. Entsprechend hoch sind die geplanten Produktionszahlen.

Im kommenden Jahr wollen die führenden eVTOL-Hersteller 152 Fluggeräte ausliefern – vorausgesetzt natürlich, dass die Musterzulassungen vorliegen. 2030 sollen es dann schon 7817 Stück sein. Die mit Abstand größten Ambitionen haben in dieser Hinsicht Vertical Aerospace mit 2500 VX4 und Lilium mit 2250 Liliumjets. Das sind für jeden von ihnen knapp zehn Fluggeräte pro Tag – eine im Flugzeugbau noch nie erreichte Rate.

Text: Heinrich Großbongardt