Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer feiert in diesen Tagen sein 55. Jubiläum. Wir stellen die Highlights aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft vor!

Embraer feiert diese Tage den 55. Jahrestag seiner Gründung und machte sich selbst ein für alle Besucher sichtbares Geburtstagsgeschenk. Denn jeder, der das Embraer-Flugzeugwerk Ozires Silva in São José dos Campos besuchen möchte, muss unter einer frisch restaurierten EMB-110 Bandeirante auf das Gelände fahren – die in zehn Meter Höhe weithin sichtbar über dem Werkstor thront.

Eine restaurierte Bandeirante ist neuer „Gate Guard“ des Embraer Flugzeugwerks in São José dos Campos. Bild: Embraer

Die Bandeirante war ein kleiner Turboprop mit maximal 21 Sitzplätzen, der als erstes Flugzeug unter dem Namen Embraer und der Leitung von Ozires Silva an den Start gebracht wurde.

Embraer: Start mit exotisch klingenden Flugzeugen

Bereits im Jahr 2021 erhielt der Flugzeugwerk den Beinamen „Ozires Silva“. Dies in Gedenken an jenen ehemaligen Ingenieur und Offizier der brasilianischen Luftwaffe, der treibende Kraft hinter der Formierung von Embraer im August 1969 gewesen ist.

Bandeirante, Xavante, Ipanema, Xingu, Brasilia, Tucano… die Namen der ersten Embraer-Flugzeugmuster klangen für mitteleuropäische Ohren angenehm exotisch.

Sie waren ein Zeichen der Verbundenheit des brasilianischen Flugzeugherstellers mit seinem Heimatland. Namentlich nüchterner schlossen sich die Passagierjets in Form der Embraer ERJ-145– und E-Jet-Familien an.

Die EMB-145 war der erste Embraer-Passagierjet. Bild: Embraer

Erfolgreiche E-Jet-Familie von Embraer

Aktuell liegt im Bereich der Verkehrsluftfahrt der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung der E-Jet E-1- und E-2-Flugzeugfamilien sowie der Entwicklung einer nachhaltigen, neuen Flugzeuggeneration namens Energia. Sie soll im nächsten Jahrzehnt dazu beitragen, dass der CO2-Ausstoß des Luftverkehrs auf ein Minimum reduziert, wenn nicht sogar ganz eliminiert wird.

Die Energia-Flugzeugfamilie soll den Weg in eine klimaneutrale Zukunft ebnen. Bild: Embraer

Neben diesen Zukunftsvisionen arbeitet Embraer auch an einer zivilen Version seines äußerst erfolgreichen Militärtransporters C-390 . Darauf deuten erste, von Embraer veröffentlichte Zeichnungen hin, die ihn in den Farben eines brasilianischen Kurier- und Expressdienstes als ziviler Frachter zeigen.

Neben den Verkehrsflugzeugen ist Embraer auch bei den Business Jets im Zivilsektor ausgesprochen erfolgreich. Der leichte Businessjet Phenom 300 ist das am besten verkaufte Modell seiner Klasse und Preator 500 sowie 600 ergänzen das Angebot nach oben.

Große Hoffnung setzt Embraer auf das noch nicht geflogene eVTOL-Projekt EVE. Bild: Embraer

eVTOL-Hoffnungsträger „EVE“

Große Hoffnung setzt Embraer auch auf seine Ausgründung EVE Air Mobility. Die Verkäufe des von ihr entwickelten, senkrecht startenden und landenden Fluggeräts mit Elektroantrieb (eVTOL) sollen eines Tages an den Gesamtumsatz des Embraer-Konzerns herankommen.