Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer weitet sein globales Netzwerk an Partnerschaften im Forschungsbereich sowie bei der Fertigung weiter aus. Jüngste Abkommen betreffen Mexiko und Marokko.

Erst Indien, Südafrika, Portugal, Niederlande, Indonesien, Deutschland, Tschechien und Polen – jetzt Marokko und Mexiko. Der brasilianische Luft- und Raumfahrtkonzern Embraer ist aktuell massiv dabei sein globales Netz an Kooperationspartnern und Zulieferern auszubauen.

Dies betrifft sowohl die Zivilflugzeugsparte, die für die Herstellung der E-Jets verantwortlich ist, als auch jene des Transportflugzeugs C-390 Millennium. Nach einem langsamen Start hat sich letztere zu einem Erfolgsmodell für Embraer entwickelt.

Die sich gut verkaufenden E-jets sind Wachstumsmotoren des Unternehmens. Ein Großteil ihrer Komponenten werden bereits heute von internationalen Kooperationspartnern an Embraer zugeliefert. Bild: Embraer

Das Flugzeugmuster wurde bislang von acht Ländern erworben: Brasilien, Portugal, Ungarn, Südkorea, die Niederlande, Österreich, die Tschechische Republik und ein noch nicht genannter Kunde. Auch Schweden und die Slowakei haben sich offiziell für das Flugzeug entschieden um ihre Luftstreitkräfte zu modernisieren.

Embraer: Globale Expansion

Das Leistungsspektrum der globalen Kooperationspartner reicht von Flugsimulatoren „Made in Germany“, geht über Forschungsprojekte und Teilefertigungen in unterschiedlicher Tiefe, bis zu einer möglichen Montagelinie für die Umrüstung von E-Freightern in Polen.

Ein Teil dieser Vereinbarungen umfasst eine Vertiefung bereits bestehender Kooperationen – andere sind neue Geschäftsbeziehungen zwischen Embraer und Unternehmen der Luft- und Raumfahrt.

Mehr als nur eine Idee: die brasilianische Correios plant Embraer E-Jet-Frachter und C-390 Millennium auf ihren Expressfrachtrouten einzusetzen.
Mehr als nur eine Idee: die brasilianische Correios plant Embraer E-Jet-Frachter und C-390 Millennium auf ihren Expressfrachtrouten einzusetzen. Bild: Embraer

Jüngst beendete eine hochrangige Delegation von Embraer einen offiziellen Besuch in Marokko, um die Luft- und Raumfahrtlieferkette des Landes zu bewerten. Die Initiative folgt auf eine kürzlich unterzeichnete Absichtserklärung zwischen der marokkanischen Regierung und Embraer, um mögliche gemeinsame Projekte zu erkunden.

Von Forschung bis Endmontage

Embraer sieht erhebliche Chancen für eine geschäftliche und industrielle Zusammenarbeit, „da sowohl Brasilien als auch das Königreich Marokko ein starkes Engagement für die Vertiefung der Zusammenarbeit und Investitionen teilen“, wie das Unternehmen bekanntgibt. Diese Möglichkeiten sollen sich auf die Bereiche kommerzielle Luftfahrt, Verteidigung und urbane Luftmobilität erstrecken.

Embraer wurde auf der mexikanischen Luftfahrtmesse FAMEX Mitglied im Luftfahrtverband FEMIA des mittelamerikanischen Staates. Diese Aufnahme entstand auf der Messe, nach Unterzeichnung der Mitgliedsurkunde. Bild: Embraer

Zudem unterzeichnete Embraer während der mexikanischen Luftfahrtmesse FAMEX seinen Beitritt zum mexikanischen Verband der Luft- und Raumfahrtindustrie FEMIA. Ziel des Zusammenschlusses ist es, die Präsenz und Vertretung von Embraer in Mexiko zu stärken, die Zusammenarbeit mit der mexikanischen Luftfahrtindustrie zu intensivieren und neue Geschäftsmöglichkeiten zu fördern.

Laut Embraer sind aktuell mehr als 100 Flugzeuge seiner Flugzeugmuster in Mexiko zugelassen. Sowohl Verkehrs-, Geschäfts-, als auch Militärflugzeuge.