Der Flughafen Köln/Bonn und die Universität der Bundeswehr München gehen eine strategische Partnerschaft ein, um innovative Technologien für den Flughafenbetrieb zu testen.

Im Zentrum der Zusammenarbeit zwischen dem Flughafen Köln/Bonn und die Universität der Bundeswehr München steht der sogenannte digitale Zwilling – eine virtuelle Nachbildung des Flughafens, die als Testumgebung für neue Prozesse dient. Ziel ist es, Abläufe effizienter zu gestalten und Innovationen schneller in den realen Betrieb zu überführen.

Was ist ein digitaler Zwilling am Flughafen?

Ein digitaler Zwilling ist eine detailgetreue, virtuelle Kopie eines realen Objekts – in diesem Fall des Flughafens Köln/Bonn. Diese Technologie ermöglicht es, Abläufe und Systeme digital zu simulieren, bevor sie in der Praxis umgesetzt werden. Dadurch lassen sich verschiedene Szenarien durchspielen und Optimierungspotenziale frühzeitig erkennen.

Mit Hilfe von Sensoren werden Daten in Echtzeit erfasst und in das Modell eingespeist. So entsteht ein genaues Abbild des Flughafenbetriebs, das kontinuierlich aktualisiert wird. Dies erlaubt eine präzisere Planung und effizientere Abläufe – von der Passagierabfertigung bis zur Koordination des Flugverkehrs.

Vorteile für den Flughafenbetrieb

Die Nutzung eines digitalen Zwillings bringt zahlreiche Vorteile für den Flughafenbetrieb:

• Effizientere Prozesse: Arbeitsabläufe, etwa bei der Flugzeugabfertigung, können optimiert und Engpässe frühzeitig erkannt werden.

• Bessere Vorhersagen: Durch datenbasierte Modelle lassen sich Betriebsabläufe präziser planen und Verzögerungen minimieren.

• Schnellere Markteinführung neuer Technologien: Innovationen können im digitalen Zwilling getestet und bei erfolgreicher Validierung schneller in den Live-Betrieb integriert werden.

• Nachhaltigkeit: Effizienzsteigerungen führen zu einem ressourcenschonenderen Flughafenbetrieb und tragen zur Nachhaltigkeit in der Luftfahrt bei.

Kooperation zwischen Forschung und Praxis

Die Zusammenarbeit zwischen dem Flughafen Köln/Bonn und der Universität der Bundeswehr München besteht bereits seit 2018. In dieser Zeit wurden mehrere Projekte im Bereich digitales Passagiermanagement und datenbasierte Flugzeugabfertigung umgesetzt.

Unter der Leitung von Prof. Michael Schultz wird der digitale Zwilling schrittweise aufgebaut. Dabei werden sowohl die luftseitigen Betriebsabläufe, wie das Vorfeld- und Bahnsystem, als auch die landseitigen Prozesse im Terminal berücksichtigt. Ziel ist es, eine möglichst realitätsnahe digitale Testumgebung zu schaffen, die langfristig auch für Notfall-Simulationen genutzt werden kann.