Mit der feierlichen Eröffnung der A321XLR-Strukturmontagehalle in Hamburg hat Airbus den letzten Baustein auf dem Weg zur Serienfertigung des neuen Erfolgsmodells realisiert

Halle 246 steht symbolisch für den Wandel der Airline-Nachfrage. Dort, wo einst Rümpfe des gescheiterten A380 ausgerüstet wurden, entstehen nun jene des zweistrahligen Erfolgsmodells A321XLR. Dafür wurde die Halle komplett entkernt und mit maßgeschneiderten Anlagen für das neue Muster ausgerüstet.

Die neue A321XLR-Strukturmontage mit einer Fläche von 24000 Quadratmetern löst die bisherige Pilotlinie im Hamburger Airbus-Werk ab. Dort wurden die hinteren Rumpfsektionen der bislang montierten drei Testmaschinen und jene der ersten Serienflugzeuge gebaut.

Diese Infografik zeigt den Aufbau der neuen A321XLR-Strukturmontagehalle 246 Bild: Airbus

Über 550 Exemplare des bis zu 8700 Kilometer weit fliegenden XLR stehen bereits in den Auftragsbüchern von Airbus. Die extra lange Reichweite ermöglicht der in Augsburg bei Premium Aerotec hergestellte und Rear Center Tank (RCT) genannte Zusatztank. Dieses Herzstück des neuen Langstreckenjets hat ein Fassungsvermögen von bis zu 13000 Liter und kann sowohl das herkömmliche Kerosin als auch den „grünen“ SAF-Treibstoff aufnehmen.

Extratank für Langstrecke

Der Tank befindet sich direkt hinter den Tragflächen auf Kosten eines Teils des Frachtraums und liegt unter den Füßen der Passagiere. Im Gegensatz zu früheren Zusatztanks ist der RCT ein fester Teil der Flugzeugstruktur, was Gewicht und Platz spart.

Die A321XLR hat eine Reichweite von bis zu 8700 Kilometer Bild: Airbus

Der RCT ist auch der Grund dafür, dass Airbus die neue Halle 246 mit rund 300 Beschäftigten in Betrieb nahm und die A321XLR nicht in der regulären Strukturmontage der A320-Familie integriert hat. Zu unterschiedlich ist der Arbeitsaufwand für die Tankmontage und die anschließenden Systeme, als dass die XLR sich in den regulären Produktionstakt einreihen ließe.

Das erste Serienexemplar einer A321XLR soll noch im dritten Quartal dieses Jahres an die spanische Iberia als Erstkundin ausgeliefert werden. Dem muss jedoch die für Juli von Airbus erwartete Zulassung dieses Musters durch die europäische EASA vorangehen.