Boeing Quartalszahlen: Hoffnungsschimmer trotz Herausforderungen

Der US-Flugzeugbauer Boeing hat im ersten Quartal 2025 Anzeichen einer leichten Erholung gezeigt.
Nach Jahren anhaltender Krisen bei Boeing sorgten höhere Produktionszahlen und eine stabile Nachfrage für eine spürbare Verbesserung der Finanzen. Die aktuellen Boeing Quartalszahlen offenbaren ein Umsatzplus von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – auf 19,5 Milliarden US-Dollar. Der Nettoverlust fiel mit 31 Millionen US-Dollar deutlich geringer aus als die 355 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Die Börse reagierte prompt: Die Boeing-Aktie legte zeitweise über acht Prozent zu und gehörte zu den stärksten Performern im Dow Jones Index.
Boeing: 737 MAX-Produktion als Hoffnungsträger
Im Fokus steht die schrittweise Rückkehr zur angestrebten Produktionsrate der 737 MAX. Boeing-CEO Kelly Ortberg zeigte sich optimistisch, die monatliche Fertigung im Verlauf des Jahres wieder auf das Niveau von Ende 2024 zu bringen. Damals lag das Produktionsziel bei 38 Flugzeugen pro Monat – eine Zahl, die Boeing zuletzt nicht mehr konstant erreicht hatte. Ortberg rechnet zudem damit, dass die US-Luftfahrtbehörde FAA dem Konzern im weiteren Jahresverlauf grünes Licht für eine Steigerung auf 42 Maschinen monatlich geben könnte.
Im ersten Quartal lieferte Boeing 130 Flugzeuge aus – fast 50 mehr als im Vorjahreszeitraum. Dieser Anstieg ist nicht nur auf neue Produktionen, sondern auch auf die Übergabe bereits vorproduzierter Jets zurückzuführen.
Wettbewerbsdruck durch Airbus bleibt hoch
Trotz des Fortschritts bleibt der Abstand zum europäischen Konkurrenten Airbus beträchtlich. Airbus plant, ab 2027 monatlich 75 Flugzeuge der A320neo-Familie zu fertigen – fast doppelt so viel wie Boeing derzeit mit der 737 MAX erreicht. 2024 lieferte Airbus insgesamt 766 Maschinen aus, Boeing kam nur auf 348.
Diese Zahlen unterstreichen den anhaltenden Wettbewerbsdruck, unter dem Boeing steht. Während sich das US-Unternehmen mühsam zurückkämpft, profitiert Airbus weiterhin von vollen Auftragsbüchern und einer stabileren Produktionsbasis.
Trumps Zollpolitik zusätzliche Belastung für Boeing
Eine weitere Herausforderung für Boeing ergibt sich aus den geopolitischen Spannungen. Die von Präsident Donald Trump eingeführten und unter seiner zweiten Amtszeit erneut verschärften Strafzölle gegen China führten zu Gegenzöllen von bis zu 125 Prozent auf US-Flugzeuge. Das hat die Wettbewerbsfähigkeit von Boeing-Jets auf dem wichtigen chinesischen Markt erheblich geschwächt. Inzwischen nehmen chinesische Airlines keine Maschinen des Konzerns mehr ab.
Laut Ortberg sind in den aktuellen Quartalszahlen nur die Zölle berücksichtigt, die bis Ende März 2025 gültig waren. Welche Auswirkungen künftige Handelsspannungen auf den Konzern haben, bleibt offen.
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