Der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines hat gute Zahlen präsentiert. Jetzt zieht auch Airbus mit beeindruckenden Ergebnissen nach.

Nur einen Tag, nachdem der in München beheimatete Triebwerkhersteller MTU Aero Engines glänzende Zahlen präsentierte, legte Airbus mit ebenso beeindruckenden Ergebnissen nach. Während MTU den Umsatz um 27 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro, und das operative Ergebnis um sogar 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 655 Millionen Euro steigerte, präsentierte Airbus ein Umsatzplus von 13 Prozent – auf jetzt 58,8 Milliarden Euro.

75 Maschinen der A320neo-Familie erst 2026 monatlich möglich

Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT Adjusted) legte um 16 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zu. Im Zivilflugzeugbau wurde der Hochlaufplan für die Produktion der A320-Familie „mit den Zulieferern angepasst“, wie Airbus mitteilte. Konkret bedeutet das eine Verschiebung des ursprünglich für 2025 geplanten Baus von monatlich 75 Maschinen der A320neo -Familie um ein Jahr, auf 2026. Die Zwischenetappe von 65 Flugzeugen soll gegen Ende 2024 realisierbar sein. Die Indienststellung der A321XLR wird für das zweite Quartal 2024 erwartet.

„Die Branche erholte sich 2022 weiter, der Luftverkehr nahm zu und die Fluggesellschaften wandten sich ihrer langfristigen Flottenplanung zu. Wir haben solide Finanzergebnisse erzielt, trotz eines ungünstigen Betriebsumfelds, das verhinderte, dass sich unsere Lieferkette so schnell erholte, wie wir es erwartet hatten. Das Unternehmen musste seinen Betrieb entsprechend anpassen, was dazu führte, dass die Auslieferungen von Verkehrsflugzeugen geringer ausfielen als ursprünglich geplant. Wir sind dabei, unsere Produktion an das Angebot anzupassen“, kommentierte Guillaume Faury, Chief Executive Officer von Airbus, das Ergebnis.

MTU Aero Engines ist am Airbus-Erfolg beteiligt

„Als enger OEM-Partner von Pratt & Whitney ist MTU Aero Engines direkt an der letztjährigen Airbus-Erfolgsgeschichte beteiligt. So legte der Umsatz des zivilen Triebwerksgeschäfts um 25 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu. Laut MTU war das PW1100G-JM der wichtigste Umsatzträger. Dieses Getriebefantriebwerk (GTF) kommt bei der A320neo-Familie zum Einbau. MTU ist als Risk-and-Revenue-Sharing-Partner zudem mit einem Anteil von rund 6,5 Prozent am General Electric GEnx-Programm beteiligt und für die Entwicklung, Fertigung, Montage sowie Instandhaltung (MTU Maintenance) des Turbinenzwischengehäuses verantwortlich.

Diese Antriebe kommen bei der Boeing 787 und 747-8 zum Einsatz. Das damit verbundene Ersatzteilgeschäft lag ebenso über den Erwartungen des Unternehmens wie jenes der Antriebe für Geschäftsreiseflugzeuge.

PW 1100G-JM und V2500 Hauptumsatzträger in der zivilen Instandhaltung

Hauptumsatzträger in der zivilen Instandhaltung waren das PW 1100G-JM sowie das V2500. Dass der MRO-Umsatz mit plus 17 Prozent weniger stark gestiegen ist als erwartet, erklärt MTU-Finanzvorstand Peter Kameritsch mit längeren Durchlaufzeiten in der zivilen Instandhaltung. Bedingt durch Verzögerungen in der Lieferkette. Diese führten auch dazu, dass das militärische Triebwerksgeschäft mit plus drei Prozent beim Umsatz hinter den Erwartungen von Kameritsch und dem neuen MTU Aero Engines-Vorstandsvorsitzenden Lars Wagner zurückblieb.