Airbus stoppt Flugtaxi-Entwicklung vorerst

Airbus Helicopters hat die Entwicklung seines elektrischen Flugtaxis CityAirbus NextGen am Standort Donauwörth vorübergehend gestoppt. Das bestätigte das Unternehmen gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.
Airbus hat sein ambitioniertes eVTOL-Projekt vorerst eingestellt. Wie lange die Pause dauern wird, ist unklar. Ein endgültiges Aus bedeutet das wohl nicht.
Hintergrund der Entscheidung sind offenbar technologische Hürden, insbesondere bei der Batterieleistung. Die derzeitige Akkutechnologie reicht laut Insidern nicht aus, um die angestrebte Reichweite von 100 Kilometern mit vier Passagieren zu ermöglichen. Airbus Helicopters-CEO Bruno Even erklärte, dass die erforderliche technologische Reife für eine wirtschaftlich sinnvolle Umsetzung des Projekts in naher Zukunft nicht erreicht werde.
CityAirbus: Entwicklung mit Höhen und Tiefen
Airbus beschäftigt sich bereits seit rund einem Jahrzehnt mit elektrischen Flugtaxis. 2013 begann die Entwicklung des ersten Prototyps Vahana, der in den USA getestet wurde. Später folgte der CityAirbus, der 2019 in Ingolstadt präsentiert wurde. Die neueste Generation, der CityAirbus NextGen, wurde 2024 vorgestellt und absolvierte im November desselben Jahres erfolgreich seinen ersten Testflug. Das Fluggerät mit einem Gewicht von 2,2 Tonnen soll eine Geschwindigkeit von 120 km/h erreichen.
Trotz des aktuellen Projektstopps hatte Airbus in den vergangenen Jahren große Investitionen in das elektrische Fliegen getätigt. Nach eigenen Angaben flossen dreistellige Millionenbeträge in die Entwicklung. Erst 2023 wurde in Donauwörth für rund zehn Millionen Euro eine neue Halle speziell für das Flugtaxi-Programm errichtet.
Konkurrenz im Wettlauf um elektrische Flugtaxis
Airbus ist nicht der einzige Akteur im Rennen um das erste marktreife elektrische Flugtaxi. Neben den deutschen Unternehmen Lilium und Volocopter arbeiten auch internationale Konzerne an der Entwicklung von eVTOLs. Besonders in den USA und China gibt es starke Wettbewerber, darunter Joby Aviation, Archer, Ehang und Xpeng Aeroht.
Die größten Herausforderungen für alle Hersteller sind nicht nur die technischen Fortschritte, sondern auch die aufwendigen Zertifizierungs- und Zulassungsverfahren. Diese können mehrere Jahre in Anspruch nehmen, bevor ein elektrisches Flugtaxi kommerziell eingesetzt werden kann.
Wie geht es mit dem CityAirbus weiter?
Ob und wann Airbus das Projekt CityAirbus NextGen wieder aufnimmt, bleibt offen. Das Unternehmen setzt weiterhin auf Innovationen im Bereich elektrisches Fliegen, wird aber die weitere Entwicklung wohl von Fortschritten in der Batterietechnologie abhängig machen.