65 Jahre Jet-Linienflug über dem Nordatlantik
Heute vor 65 Jahren eröffnete die britische BOAC, eine Vorgängerin der heutigen British Airways, das Zeitalter des Jet-Linienflugs zwischen Europa und dem nordamerikanischen Kontinent.
Nachdem die British Overseas Airways Corporation (BOAC) im Jahr 1952 das Jetzeitalter im Linienluftverkehr eröffnet hatte, musste nur zwei Jahre darauf die erste Generation der von ihr eingesetzten Comet schon wieder stillgelegt werden. Der britische Flugzeughersteller de Havilland hatte seinen Vierstrahler, der überwiegend nach Afrika und Asien zum Einsatz gelangte, zwar nach den damals gültigen Vorschriften des Flugzeugbaus konstruiert – und die vorgegebenen Sicherheitsmargen sogar auf eigene Initiative weit übertroffen. Allerdings führte eine unvorhersehbare Materialermüdung zu Abstürzen – und 1954 zum Entzug der Musterzulassung.
Doch Firmengründer Geoffrey de Havilland und sein Team ließen sich nicht unterkriegen. Sie entwickelten den ursprünglichen Comet-Entwurf unter gleichem Namen zu einem sicheren und zuverlässigen Verkehrsflugzeug weiter – der Langstreckenjet Comet 4 war geboren!
Europa eröffnet das Jet-Age auf dem Nordatlantik
So konnten BOAC und das de-Havilland-Comet-Team am 4. Oktober 1958 erneut – und diesmal ausschließlich positive – Luftfahrtgeschichte schreiben. An jenem Tag begegneten sich die beiden BOAC Comet 4 mit den Registrierungen G-APDB und G-APDC in zehn Kilometer Höhe über dem Nordatlantik, auf halbem Weg zwischen Europa und den USA. Das Jet-Age hatte zwischen „Alter“ und „Neuer“ Welt begonnen!
Erst Wochen später, am 26. Oktober des Jahres, gesellte sich die US-Airline Pan American World Airways (Pan Am) mit den von ihr erworbenen Boeing 707-121 zu BOAC, und begann ihrerseits mit einem Jet-Luftverkehr auf Nordatlantikstrecken.