Verdi mit erneutem Warnstreik: vier Flughäfen betroffen
Wieder legen Beschäftigte an mehreren Flughäfen in Deutschland ihre Arbeit nieder. Passagiere sollten sich vorab bei Airlines und Reiseveranstaltern über den Flugstatus zu informieren.
Erneut müssen sich Zehntausende Passagiere wegen Warnstreiks an vier deutschen Airports auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen. An den beiden größten Flughäfen in Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf und Köln/Bonn, sowie in Stuttgart begannen die ganztägigen Warnstreiks bereits in der Nacht zu Freitag, wie Verdi-Sprecher bestätigten. In Karlsruhe/Baden-Baden legten die Beschäftigten gegen 05.00 Uhr die Arbeit nieder. Insgesamt sollen 681 Flüge ausfallen. Rund 89 000 Passagiere sind betroffen.
Aufgerufen zum Warnstreik hat die Gewerkschaft Verdi. Hintergrund sind Verhandlungen zur Bezahlung in der Luftsicherheitsbranche sowie der Tarifstreit im öffentlichen Dienst. Am Montag hatten bereits die Beschäftigten an den Airports in Hamburg, Hannover und am Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg BER ihre Arbeit niedergelegt.
Ausfall von zwei Drittel der Flüge wegen Streik von Verdi
Am Flughafen Köln/Bonn habe der Warnstreik bereits am Donnerstagabend um 22.00 Uhr begonnen, in Düsseldorf legten die Beschäftigten ihre Arbeit am Freitag um 03.00 Uhr nieder, sagte ein Verdi-Sprecher. Nach Angaben der Gewerkschaft streiken allein in Düsseldorf rund 500 Beschäftigte. Die Gewerkschaft rief Beschäftigte der Fluggastkontrolle, der Personal-, Waren- und Frachtkontrolle sowie Beschäftigte des öffentlichen Dienstes zu Arbeitsniederlegungen auf. «Wir haben eine gute Beteiligung, die Stimmung ist entschlossen», sagte der Verdi-Sprecher.
Am Flughafen Köln/Bonn sollten am Freitag nach vorläufigen Angaben des Airports voraussichtlich zwei Drittel der Flüge ausfallen. Etwa 100 der ursprünglich geplanten 148 Starts und Landungen von Passagierflugzeugen könnten nicht stattfinden. Darüber hinaus könne es zu weiteren Ausfällen oder Umleitungen von Flügen kommen. Der Flughafen Düsseldorf will einen Notbetrieb aufrechterhalten. Ein großer Teil der ursprünglich 391 geplanten Starts und Landungen wird nach Angaben eines Airport-Sprechers voraussichtlich ausfallen.
Passagiere sollen sich über Flüge informieren
Auch am Flughafen Stuttgart sollte es am Freitag keinen regulären Reisebetrieb geben. Es könnten laut Flughafen nur Sicherheitslandungen sowie medizinische und militärische Flüge durchgeführt werden, hieß es. Regulär seien 169 Flugbewegungen geplant gewesen, von dem Warnstreik seien rund 20 000 Passagiere betroffen. Nach Angaben der Gewerkschaft wurden in Stuttgart rund 2000 Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen.
Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden wird es trotz des Streikaufrufs Starts und Landungen geben. Es könne jedoch zu längeren Wartezeiten bei den Sicherheitskontrollen kommen, sagte Geschäftsführer Uwe Kotzan. Passagiere sollten mehr Zeit einplanen und sich noch vor der Reise über ihren Flugstatus informieren. (dpa)