Mit Aeroshark fliegen, wie ein Hai schwimmt
Aeroshark ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie die Evolution der Tierwelt für einen nachhaltigen Luftverkehr genutzt werden kann.
Fliegen wie ein Hai schwimmt? Was zunächst merkwürdig klingt, macht Aeroshark möglich. Die hauchdünne, von Lufthansa Technik entwickelte Folie imitiert die Struktur der auf extrem niedrigen Reibungswiderstand ausgelegten Haifischhaut. Sie ist das Geheimnis, dass Haie die schnellsten Jäger der Ozeane sind – und einzelne Arten bis zu 70 Kilometer pro Stunde im Wasser erreichen können.
Und was im Wasser funktioniert, kann in diesem Fall auch auf das Element Luft übertragen werden. Daher werden immer mehr Boeing 777-Jets, für die das Verfahren zunächst zugelassen ist, mit der Haifischhaut-Technologie ausgestattet. Der Riblet-Film verringert den Reibungswiderstand während des Flugs und senkt so den Kerosinverbrauch sowie CO2-Ausstoß der Langstreckenflugzeuge.
Welche Airline hat sich schon für Aeroshark entschieden?
Nach dem Erstkunden Lufthansa Cargo, der seine 777F-Frachter damit ausstatten ließ, den Lufthansa-Töchtern Swiss und Austrian Airlines, hat sich nun auch die Taiwanesische EVA Air als erster asiatischer Kunde für Aeroshark zu Beklebung ihrer 777-Frachterflotte entschieden.
Mit Aeroshark verringert sich der Reibungswiderstand
Die erste von neun 777F wurde bereits mit der Oberflächentechnologie beklebt. Sie besteht sie aus rund 50 Mikrometer großen Rippen – so genannten Riblets. Werden mehrere hundert Quadratmeter des Rumpfs und der Triebwerksgondeln damit modifiziert, verringert sich der Reibungswiderstand des Flugzeugs so stark, dass der Treibstoffverbrauch und die resultierenden Emissionen um rund ein Prozent sinken.
Das klingt zunächst wenig. Doch hochgerechnet auf die neun 777F von EVA Air kommt dies einer jährlichen Einsparung von über 2500 Tonnen Kerosin und mehr als 7800 Tonnen CO2-Emissionen gleich. Die gesamte 777-Flotte von EVA Air wird voraussichtlich bis 2027 ausgerüstet sein.
Als nächstes steht ab Dezember die Beklebung von Aeroshark auf vier der insgesamt sechs Boeing 777-200ER von Austrian Airlines auf dem Plan. Die Airline ist sich sicher, damit den 48 Flüge von Wien nach New York entsprechenden Treibstoffverbrauch pro Jahr einsparen zu können.
Lufthansa Technik verfügt über Ergänzende Musterzulassungen für die Aeroshark-Modifikation von zwei Boeing-777-Typen.