Es gibt inzwischen zahlreiche Kreditkarten und diese erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. AERO INTERNATIONAL macht den großen Test.

Endlich am Flughafen in die Lounge gehen oder doch einfach nur mal ein Business Class Flug in der Langstrecke buchen? Viele Reisende erträumen sich diesen Luxus und fragen sich zugleich, wie das gehen kann – ohne tausende Euros auszugeben. Eine der Antworten kann es sein, dass zahlreiche Kreditkarten genau dabei helfen können. Wie das klappen kann und welche Kreditkarten sich für Sie lohnen erfahren Sie hier.

Warum die richtige Kreditkarte im Urlaub helfen kann

Zunächst sollte die Frage beantwortet werden, wie eine Kreditkarte überhaupt helfen kann, sich Luxus im Urlaub zu ermöglichen. Dabei gibt es drei zentrale Faktoren, die den Reisenden bei seinem Urlaub helfen. Einerseits gibt es Konditionen, die bei Transaktionen zu beachten sind. Zusätzlich sollte auf mögliche Bonusprogramme aber auch die richtigen Vorteile einer Karte geachtet werden.

Transaktionen: Zahlreiche „Reise“-Kreditkarten schneiden schlecht ab

Ein wichtiger Bestandteil, ist die Attraktivität der gebotenen Konditionen in Bezug auf die sogenannten Bankkosten. Wer im Urlaub US-Dollar abheben möchte oder in Thailand mit Baht sein Abendessen bezahlt, sollte sicher sein, dass keine horrenden Gebühren verlangt werden. Sie werden in diesem Test merken, dass selbst teure Reisekarten wie etwa die American Express Platinum Kreditkarte genau solche Gebühren verlangen.

Welche Bonusprogramme kann ich nutzen?

Aber auch die Frage nach den richtigen Bonusprogrammen ist elementar. Während nahezu jedes Kreditkartenunternehmen mit seinen eigenen Rewards locken möchte, sind nicht alle davon brauchbar. So ist etwa darauf zu achten, dass auch Flugmeilen bei Programmen wie etwa Miles & More gesammelt werden können. Wer Punkte seiner Karte ausschließlich gegen Wertgutscheine eintauschen kann, macht (zumindest überwiegend) einen schlechten Deal.

Wer beim Vielfliegerprogramm Miles and More mitmacht, sammelt Meilen. Diese können dann gegen Prämien eingelöst werden. Bild: Miles and More

Vorteile: Lounge, Gratis-Essen oder Versicherungen

Neben den zahlreichen indirekten Vorteilen gibt es unterschiedliche Kreditkarten, die sich ganz explizit auf Reise-Vorteile eingestellt haben. Mit dem Ziel eines maximalen Komforts, können Urlauber hier in den Genuss von Lounge-Access oder etwa kostenlosen Reiseversicherungen kommen. Praktisch ist, dass häufig eine Statusmitgliedschaft bei Hotel-Ketten oder Autoverleihern wie etwa Sixt mit angeboten wird.

Flughafen Dubai
Am Flughafen Dubai gibt es jetzt eine neue Luxus-Lounge. Hier werden auch hochwertige Häppchen zubereitet.

Der Test: Darauf hat AERO INTERNATIONAL geachtet!

Kommen wir nun zu dem eigentlichen Test, der insgesamt acht Kriterien beachtet und diese gegeneinander aufwiegt. Die vier wichtigsten Faktoren waren dabei die Jahresgebühren, Transaktionskosten, Bargeldabhebungskosten und mögliche Kreditbedingungen. Aber auch weiche Faktoren wie etwa attraktive Reiseversicherungen, Fähigkeit zu Apple Pay oder Google Pay, Reisevorteile und Möglichkeit der Abwicklung via App.

Keine Gebühren und echter All-Rounder: DKB Visa Karte

Die erste Kreditkarte in diesem Test besticht vor allem durch nicht vorhandene Gebühren- Wer mit einer DKB Visa Karte bezahlt, kann weltweit kostenlos Geld abheben und muss keine Kontoführungsgebühren fürchten. Auch für Apple Pay und Google Pay besteht eine Verfügbarkeit beim mobilen Zahlen. Auch Zahlungen in Fremdwährungen sind unbegrenzt kostenlos möglich. Besonders spannend ist auch, dass die DKB Visa Karte durch ein Girokonto ergänzt werden kann und dieses mehr als 2 Prozent Zinsen pro Jahr bietet. Ein tatsächliches Rund-Um-Paket.

Goldene Karte mit dauerhaft 0 Euro Jahresgebühr: Mastercard Gold

Bei der Mastercard Gold Kreditkarte dürfen sich Kunden dabei auf eine dauerhaft kostenlose Karte freuen. Die weltweit kostenlosen Zahlungen sind ein weiterer wichtiger Vorteil, der durch einige Reiseversicherungen ergänzt wird. Wenngleich diese Versicherung nicht allumfassend ist, können doch erste Rückerstattungen bei komplexen Fällen erwartet werden. Zudem erwartet Sie eine goldene Karte.

Ein Klassiker mit 30 Euro Startguthaben: Bank Norwegian Visa Kreditkarte

Ein echter Klassiker wartet auf Sie mit der etablierten Bank Norwegien Kreditkarte. Diese kommt aktuell mit 30 Euro Startguthaben und weiß mit kostenloser Kontoführung sowie kostenlosen Zahlungen – weltweit (!) – zu überzeugen. Auch attraktive Reiserversicherungen sind inkludiert. Zahlreiche Bargeldabhebung sind darüber hinaus kostenlos. Einziges Manko: Kein Lounge-Zugang oder attraktives Bonusprogramm.

Ein attraktiver Bonus sollen die Kreditkarte bewerben. Bild: Bank Norwegian Webseite

Deutsches Start-Up N26 nur europaweit interessant

Die Kreditkarte des Start-Ups N26 dagegen kann nicht vollständig überzeugen. Während hier Zahlungen weltweit kostenlos sind, können Bargeldabhebungen nur europaweit kostenfrei durchgeführt werden. Ein wichtiger Pro-Punkt ist aber erfüllt: N26 bietet für seine Kunden das Konto dauerhaft kostenlos an.

American Express Blue Card bildet den Einstieg in das Punktesammeln

Eine der beiden kostenlosen Kreditkarten von American Express verspricht den direkten Einstieg in das attraktive Membership Rewards Bonussystem des Unternehmens. Hier sind einige weitere Meilensysteme wie etwa Miles & More (via Punkteübertragung an Payback) oder Emirate angeschlossen.

Außerdem werden derzeit noch knapp 5.000 Bonuspunkte gutgeschrieben. Da der Startbonus aber bereits in Österreich gestrichen wurde, ist auch in Deutschland künftig mit der Streichung von Boni für die Eröffnung eines American Express Kontos zu rechnen.

Die Amex Blue Card verspricht den Einstieg in das Punktesammeln. Bild: American Express Website

Wichtig ist auch, dass die Karte mit einem kostenlosen Auslandskrankenschutz punkten kann. Die Transaktionsgebühren dagegen sind hoch und auch eine kostenlose Bargeldabhebung ist nicht möglich.

Payback American Express Kreditkarte mit Payback-Punkten zum Bonusflug

Die zweite kostenfrei Kreditkarte des amerikanischen Unternehmens, weiß mit direkter Anbindung an Payback zu punkten. Hier sind die Gebühren im Ausland zwar unattraktiv aber ein direkter Payback Punkt für jeden umgesetzten Euro ist ein wichtiger Vorteil. Wer sich also mit Payback Punkten (und anschließendem Transfer zu Miles & More) einen Business Class Flug durch Einkäufe im Supermarkt ersammeln möchte, ist hier genau richtig.

ING Visa Debit Card: Google & Apple Pay retten Ergebnis

Die Kreditkarte des niederländischen Unternehmens ING konnte im Test kaum überzeugen. Im Gegensatz zu der Konkurrenz wird hier ein kostenloses Girokonto angeboten aber nur in Eurowährung können kostenlose Abhebungen durchgeführt werden. Andere Transaktionen sind dagegen nicht kostenfrei. Einzig Google Pay und Apple Pay ist ein wichtiger Bestandteil des Kontos.

Hanseatic Bank: Kostenlos mit fragwürdigem Ratenmodell

Der deutsche Anbieter Hanseatic Bank kann mit weltweit gebührenfreien Zahlungen punkten. Auch, dass das Konto kostenlos ist und auch dauerhaft bleiben soll, wirkt attraktiv. Selbst für Bargeldzahlungen fallen keine Kosten an. Fragwürdig ist nur, dass die Hanseatic Kreditkarte insbesondere flexible Ratenzahlungen bewirbt. Hier fallen allerdings hohe Kreditzinsen an und eine echte Kreditfalle entstehen kann.

Die Hanseatic Bank wirbt mit „Flexiblen Ratenzahlungen“. Bild: Hanseatic Bank Webseite

Revolut Mastercard Kreditkarte: Virtuelle Karte

Die einzige virtuelle Karte in diesem Vergleich bietet das Unternehmen Revolut mit Sitz in London an. Dabei können alle wichtigen Funktionen in der App einegsehen werden und ein Währungstausch wird in nur wenigen Sekunden vorgenommen – so können Zahlungen zwischen internationalen Konten schnell vorgenommen werden. Ein wichtiger Nachteil ist allerdings, dass die eingeführte „Pro-Karte“ sämtlich wichtige Features beinhaltet und diese Karte Kontoführungsgebühren kostet. Auch, dass es sich um eine virtuelle Karte handelt könnte negativ ausgelegt werden.

American Express Platinum Kreditkarte: So gut ist das Non-Plus-Ultra wirklich.

Eine Kreditkarte mit Gebühren von mehr als 700 Euro im Jahr und hohen Transaktionsgebühren. Kann sich das wirklich lohnen? AERO INTERNATIONAL meint ja, aber nur für echte Vielflieger. Wer wenig unterwegs ist, wird sonst kaum die zahlreichen Reisevorteile wie etwa einen Zugang in Lufthansa Lounges, Reiseguthaben oder auch zahlreiche Mitgliedschaften bei verschiedenen Hotelketten nutzen. In der Karte ist auch der Priority Pass mit mehr als 1.000 Lounges integriert und wird direkt für den Hauptkarteninhaber sowie die kostenfreie Zusatzkarte ausgestellt.

Einer der beliebtesten Kreditkarten der Welt – aber auch einer der Teuersten. Bild: American Express Webseite

Kaum überraschen dürfte es auch, dass American Express für die Premium Kunden des Unternehmens weitere Vorteile wie zahlreiche Versicherungen, Streaming-Guthaben bei Anbietern wie Netflix oder 150 Euro Restaurantguthaben weltweit vorhält. Die Nachteile dieser Karte sind aber auch nicht wegzuweisen, da hohe Transaktionsgebühren anfallen und Bargeldabhebungen weltweit Geld kosten (außerhalb von Deutschland zumindest). Nur wer sich sicher ist, dass er mit den verschiedenen Vorteilen die hohen Gebühren kompensiert, sollte hier zuschlagen.

Fazit: Diese Kreditkarte ist die beste Reisekarte

Auch wenn es zahlreiche starke Mitbewerber gibt, ist der Gewinner des Tests doch eindeutig: Die DKB Visa Karte weiß mit ihren Konditionen zu überzeugen und krönt sich in diesem Test zum Sieger. Insbesondere die attraktive Kombination mit einem Tagesgeldkonto sowie der weltweit kostenlose Einsatz machen das Konto zu einem echten All-Rounder. Und wer das gesparte Geld dann in eine sinnvolle Reiseversicherung investiert, kann sich ebenfalls über den vollen Schutz freuen.

Andere Kreditkarten – insbesondere von der Firma American Express – konnten zwar durch ihre Bonusprogramme überzeugen, sind aber nur für echte Vielreisende attraktiv und daher nicht für Jedermann.