Führte Schlamperei zum Unfall der Boeing 737-9?
Ein vorläufiger Bericht der Unfalluntersucher geht davon aus, dass die Haltebolzen der Türabdeckung einer 737-9 nicht eingebaut waren. Offen bleibt, ob dies die Unfallursache ist.
Der vorläufige Bericht der US-Untersuchungsbehörde NTSB zum Verlust einer Türabdeckung bei einer Boeing 737 MAX ist vernichtend. Die Untersucher gehen davon aus, dass fehlende Halterungsbolzen zum Verlust der Türabdeckung dieser 737-9 führten.
Bekanntlich kehrte am 5. Januar 2024 gegen 17.14 Uhr Pazifischer Standardzeit Alaska Airlines Flug 1282, eine Boeing 737-9 mit dem Kennzeichen N704AL, zum Portland International Airport im US-Bundesstaat Oregon zurück. Zuvor hatte sich die linke, mittlere Türabdeckung in einer Höhe von rund 5000 Meter vom Flugzeug gelöst, und ein klaffendes Loch in der Passagierkabine hinterlassen. Alle Insassen, sechs Besatzungsmitglieder und 171 Passagiere, konnten das Flugzeug sicher verlassen. Sieben Passagiere und eine Flugbegleiterin erlitten jedoch leichte Verletzungen.
Unfalluntersucher sicher, dass Bolzen fehlten
Besagte Bolzen wurden, so das NTSB, als Voraussetzung für eine Reparatur der Flugzeugstruktur im Bereich der betroffenen Türabdeckung ausgebaut. Diese Reparatur erfolgte während der Endmontage jener 737-9 im Boeing-Werk Renton, in dem sämtliche 737 zusammengebaut werden. Den fehlerhaften Rumpf lieferte Spirit Aerosystems aus seinem Werk in Wichita an Boeing. Die diverse Spanten betreffende Reparatur hatte anscheinend jedoch keinen Einfluss auf den Unfallhergang.
Zur internen Dokumentation von Boeing und Rumpfhersteller Spirit Aerosystems gemachte Aufnahmen belegen, so das NTSB, dass die haltenden Bolzen kurz vor dem Abschluss der Arbeiten und dem Einbau der Kabinenverkleidung fehlten.
Vorsichtig zeigt sich das NTSB mit der finalen Schlussfolgerung, dass das Herausbrechen der Türabdeckung während des Flugs tatsächlich durch die fehlenden Bolzen verursacht wurde.