ACI World hat seine Prognosen für das Passagieraufkommen an den Flughäfen weltweit bis zum Jahr 2053 vorgestellt.

Der Luftverkehr ist ein zyklisches Geschäft. Zumeist geht es aufwärts, hin und wieder aber auch abwärts mit den Passagierzahlen – zuletzt während der Corona-Pandemie, von der sich insbesondere die deutschen Flughafen-Standorte nach wie vor nur mit Mühe erholen.

Letztendlich wird die Kurve der Fluggastzahlen jedoch nach oben zeigen. Das hat die Geschichte der Verkehrsluftfahrt ein ums andere Mal bewiesen. Laut der neusten Prognosen, dieses Mal vorgelegt vom internationalen Flughafenverband Airports Council International (ACI) und 99,8 Prozent der globalen Märkte in 161 Ländern abdeckend, beträgt die jährliche Wachstumsrate bis zum Jahr 2043 durchschnittlich 3,4 Prozent. Anschließend liege das jährliche Plus bis 2053 im Schnitt bei etwa 3,0 Prozent.

Konkret wird also das weltweite Passagieraufkommen bis 2043 voraussichtlich auf 17,7 Milliarden Passagiere ansteigen. Bis 2053 dürfte sich das globale Passagieraufkommen auf 22,3 Milliarden Fluggäste belaufen. Zum Vergleich: 2024 geht der ACI World von weltweit 9,5 Milliarden abgefertigten Passagieren aus.

Worauf stützen sich die Prognosen des ACI World?

Wie kommt ACI World auf diese Zahlen? Nun, der Fachverband erwartet insbesondere eine steigende Nachfrage der stetig wachsenden Mittelschicht in den Schwellenländern. Investitionen in die Flughafeninfrastruktur in diesen Regionen dürften eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung dieser Expansion spielen. Zudem geht der ACI von einem verstärkten internationalen Reiseverkehr aus.

Allerdings gelte es auch, kurzfristige Herausforderungen zu meistern, daraus macht der ACI World gar keinen Hehl. Dazu gehören geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Instabilität, Handelsverlagerungen wie wieder eingeführte Zölle oder Engpässe in der Lieferkette, die die Erholung in einigen Regionen verlangsamen könnten.

Welche Schlüsse zieht der ACI aus der Prognose?

Der Generaldirektor von ACI World, Justin Erbacci, ist optimistisch: „Trotz der kurzfristigen Herausforderungen ist der weltweite Luftverkehr auf ein stetiges, nachhaltiges Wachstum eingestellt. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Flughäfen, Fluggesellschaften und politische Entscheidungsträger mutige und vorausschauende Maßnahmen ergreifen, um die Anforderungen der Zukunft zu antizipieren und zu erfüllen.“

Justin Erbacci ist seit September 2024 CEO des ACI World. Bild: ACI World

En detail rechnet der ACI World damit, dass der internationale Passagierverkehr in den nächsten drei Jahrzehnten voraussichtlich schneller wachsen wird als der Inlandsverkehr. Bis 2053 wird für den internationalen Verkehr eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 3,3 Prozent prognostiziert, während der Inlandsverkehr mit 2,8 Prozent etwas langsamer nachziehen dürfte.

Für die globale Luftfracht wird ebenfalls ein Aufwärtstrend vorhergesagt. In Zahlen ausgedrückt soll es mit der geflogenen Tonnage bis 2043 um durchschnittlich 2,7 Prozent nach oben gehen und um 2,4 Prozent bis 2053. ACI World warnt jedoch davor, dass sich entwickelnde handelspolitische Maßnahmen und Unterbrechungen der Lieferkette zu Schwankungen in diesem Sektor führen könnten.

Außerdem erwarten die Flughäfen weltweit, dass die Zahl der Flugbewegungen erheblich zunehmen wird und bis 2043 149 Millionen und bis 2053 176 Millionen Starts und Landungen erreichen könnte. Auch darauf gilt es sich infrastrukturell vorzubereiten. Massive Investitionen seien dafür die Voraussetzung.