London Damit möglichst wenige Passagiere Gepäck einchecken, will Ryanair die Preise dafür weiter erhöhen. Schon jetzt kommt nur jeder fünfte Fluggast mit einem großen Koffer oder Rucksack. Der Chef der Billigfluglinie Ryanair, Michael O’Leary, will die Preise für aufgegebenes Gepäck so lange erhöhen, bis niemand mehr welches mitnimmt. „Wir werden so lange die Gebühren anheben, […]

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Damit möglichst wenige Passagiere Gepäck einchecken, will Ryanair die Preise dafür weiter erhöhen. Schon jetzt kommt nur jeder fünfte Fluggast mit einem großen Koffer oder Rucksack.

Der Chef der Billigfluglinie Ryanair, Michael O’Leary, will die Preise für aufgegebenes Gepäck so lange erhöhen, bis niemand mehr welches mitnimmt. „Wir werden so lange die Gebühren anheben, bis wir das aufgegebene Gepäck los sind“, sagte O’Leary am Mittwoch in London. Ryanair habe die Zahl der Passagiere, die Gepäck aufgeben, bereits auf 19 Prozent reduziert und spare dadurch „ein Vermögen“.

Der für seine provokanten Aussagen bekannte Ire gab allerdings zu, dass es wohl immer Passagiere geben werde, die so viel Gepäck hätten, dass es nicht mit in die Kabine genommen werden könne. Er überlege zudem, wie auch auf Handgepäck Gebühren erhoben werden könnten, sagte aber: „Ich denke, es ist unwahrscheinlich, dass wir das machen.“ Derzeit kostet ein Gepäckstück pro Flug mindestens 15 Euro und zwei eingecheckte Koffer mindestens 50 Euro, wenn man diese online vorab dazubucht. Die Aufgabe am Flughafen ist noch teurer.

Andere Maßnahmen der Gewinnoptimierung scheinen dagegen bald Wirklichkeit zu werden: Laut einem Bericht der „Daily Mail“ will Ryanair künftig Flugzeuge als Werbefläche vermieten und die Piloten langsamer fliegen lassen, um Kerosin zu sparen.

Wie am Montag bekannt wurde, haben höhere Treibstoffkosten dem irischen Billigflieger Ryanair im ersten Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang eingebrockt. Unter dem Strich stand für die Zeit von April bis Ende Juni ein Überschuss von 78 Millionen Euro und damit 21 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie die Billigfluggesellschaft mitteilte. Der frühe Ostertermin ließ einen Teil des Urlaubsverkehrs in den März rutschen. Außerdem bremste der Fluglotsenstreik in Frankreich die Geschäftsentwicklung.

„Angesichts der Rezession, der Sparpolitik, hoher Treibstoffpreise und der exzessiven Steuern bleiben wir bei unserer Prognose vorsichtig“, sagte O’Leary. Für das Geschäftsjahr bis Ende März 2014 rechnet er dennoch mit einem Gewinnanstieg.

Quelle: sto/dpa