Köln/Düsseldorf Ibrahim Gülcan, der Leiter des Air Berlin Krisenstabs, über den Streik des Sicherheitspersonals an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn. Der Flugbetrieb an den Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn stockt. Der Grund: Ein Streik des Sicherheitspersonals, der die Fluggesellschaften ohne Vorwarnung trifft. Etliche Flüge mussten seit gestern schon gestrichen werden. Davon betroffen ist auch Air […]

Köln/Düsseldorf

Ibrahim Gülcan, der Leiter des Air Berlin Krisenstabs, über den Streik des Sicherheitspersonals an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn.

Der Flugbetrieb an den Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn stockt. Der Grund: Ein Streik des Sicherheitspersonals, der die Fluggesellschaften ohne Vorwarnung trifft. Etliche Flüge mussten seit gestern schon gestrichen werden. Davon betroffen ist auch Air Berlin. Alleine in den letzten beiden Tagen fielen über 100 Flüge bei der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft aus. Dennoch gebe sich die Airline bemüht, die Auswirkungen für die Passagiere so gering wie möglich zu halten, sagt Ibrahim Gülcan, der Leiter des Air Berlin Krisenstabs. Nicht immer sei dies jedoch möglich. Im Interview legt er dar, was Air Berlin alles tut dafür, um gestrandeten Passagieren zu helfen und den durch den Ausstand bedingten Schaden so gering wie möglich zu halten.

Herr Gülcan, konnte sich Air Berlin auf den Streik vorbereiten?

Gülcan: Wir haben die Entwicklung im Tarifkonflikt aufmerksam verfolgt, aber die Gewerkschaft wollte den Flugbetrieb bewusst ohne Vorwarnung treffen. Aufgrund der unsicheren Informationslage war unsere Reaktionszeit sehr kurz bemessen. Um uns dennoch bestmöglich vorzubereiten, haben wir bereits in den Tagen zuvor Prioritätslisten für den Flugplan erarbeitet. Kernstrecken haben beispielsweise immer die höchste Priorität, vor allem wenn ein Ziel nur ein oder zwei Mal pro Woche angeflogen wird.

Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen?

Gülcan: Wir haben bereits am Mittwochabend vorsorglich beschlossen, den Air Berlin Krisenstab zu aktivieren. Um 4:30 Uhr am nächsten Morgen haben sich Kollegen aus den verschiedenen Unternehmensbereichen, wie zum Beispiel Bodendienste, Service Center, Kabine, Cockpit und aus der Verkehrszentrale, im Krisenraum eingefunden. In mehreren Schichten kümmern wir uns nun bereits seit 32 Stunden darum, die Auswirkungen des Streiks für die Fluggäste so gering wie möglich zu halten. Wir stehen im ständigen Kontakt mit den Flughäfen und unseren Kollegen vor Ort, um den Flugplan so gut wie möglich aufrecht zu erhalten.

Wie kümmert sich Air Berlin um ihre Gäste?

Gülcan: Zunächst einmal versuchen wir so viele Flüge wie möglich durchzuführen. Auf unserer Internetseite können Gäste sich jederzeit über den aktuellen Status ihres Fluges informieren. Am 24. Januar mussten wir wegen des Streiks leider 56 Flüge streichen, insgesamt 102 An- und Abflüge konnten wir in Düsseldorf und Köln/Bonn durchführen. Am 25. Januar haben wir bis 12 Uhr bereits 49 Flüge streichen müssen. Wir bieten allen Fluggästen, deren Flug aufgrund des Streiks annulliert wurde, die Möglichkeit, ihren Flug kostenlos zu stornieren oder auf Flüge im Zeitraum vom 26. Januar bis einschließlich 24. April 2013 umzubuchen. Dafür haben wir die kostenfreie Telefonnummer (00800 – 573 78 000) eingerichtet. Zudem bieten wir für innerdeutsche Verbindungen Bahnvoucher an. Am Flughafen Düsseldorf informiert ein zusätzlich eingesetztes Betreuungsteam Air Berlin Gäste über den aktuellen Status ihrer Flüge und kümmert sich darum, dass die Passagiere rechtzeitig zu ihren Flügen durch die Sicherheitskontrollen kommen.