Sydney, 30. Mai 2014 Zuletzt hatte man auf eine Tauchdrohne gesetzt, um die Maschine des vermissten Fluges MH370 im Indischen Ozean zu finden. Von dort waren Signale aufgefangen worden. Jetzt muss ein neues Suchgebiet her, fordern sowohl australische Experten als auch Chinas Regierungschef. Erneuter Rückschlag: Die verschwundene Malaysia Airlines-Maschine des Fluges MH370 liegt nicht in […]

Sydney, 30. Mai 2014

Zuletzt hatte man auf eine Tauchdrohne gesetzt, um die Maschine des vermissten Fluges MH370 im Indischen Ozean zu finden. Von dort waren Signale aufgefangen worden. Jetzt muss ein neues Suchgebiet her, fordern sowohl australische Experten als auch Chinas Regierungschef.

Erneuter Rückschlag: Die verschwundene Malaysia Airlines-Maschine des Fluges MH370 liegt nicht in dem vermuteten Absturzgebiet im Indischen Ozean. Suchexperten hätten mit einer U-Boot-Drohne keine Spur der Boeing in dem 850 Quadratkilometer großen Areal südlich der Westküste Australiens gefunden. Das teilte das zuständige Koordinationszentrum JACC in Perth gestern mit. Das abgesuchte Gebiet deckt nur einen Bruchteil der 60.000 Quadratkilometer großen Meeresregion ab, in die das Flugzeug gestürzt sein könnte. Jetzt muss ein neues Suchgebiet in dem vermuteten riesigen Absturzkorridor bestimmt werden, fordern die australischen Experten.

Chinas Ministerpräsident Li Keqiang forderte die malaysische Regierung am Freitag auf, ein neues Suchgebiet auszuwählen, die Suche zu koordinieren und diese ernst zu nehmen, berichtete die Zeitung „Malaysia Chronicle“. Der malaysische Regierungschef Najib Razak hatte sich überzeugt gezeigt, dass grundsätzlich im richtigen Gebiet gesucht wurde. Malaysia stehe weiterhin zu dem ausgemachten Suchgebiet, sagte Najib laut der Zeitung „New Straits Times“ in Peking.

Experten hatten in dem bislang durchsuchten Areal im April Signale aufgefangen. Sie sollten von dem Flugschreiber des Flugzeugs stammen. Daraufhin war die Suche mit dem unbemannten U-Boot „Bluefin-21“ der US-Marine auf diese Fläche eingegrenzt worden. Doch die Auswertung der Signale war auch umstritten. Ein ranghoher Vertreter der US-Marine war der Ansicht, dass sie von den an der Suche beteiligten Schiffen stammten und nicht von der Blackbox des Flugzeuges. Diese Position bezeichnete die US-Marine später als „spekulativ“ und „voreilig“.

Das Koordinationszentrum JACC in Perth erklärte, in der sechswöchigen Suche habe das Unterwassergefährt keine Hinweise auf Flugzeugtrümmer gefunden. Die Australische Transportsicherheitsbehörde betrachte daher die Suche im Gebiet der erfassten akustischen Signale als abgeschlossen. „Aus ihrer professionellen Sicht kann das Gebiet als endgültige Ruhestätte von MH370 ausgeschlossen werden“, so das JACC.

Nun sollten weitere Daten ausgewertet werden, um ein neues Suchgebiet festzulegen, kündigte das Zentrum an. Auch werde man den Meeresboden weiter kartografieren, um Hinweise auf das Schicksal des Flugzeuges zu finden. Diese Aufgabe übernehmen in den nächsten drei Monaten das chinesische Schiff „Zhu Kezhen“ mit Unterstützung des chinesischen Schiffs „Haixun 01“ und des malaysischen Schiffs „Bunga Mas 6“. Nach JACC-Angaben plant zudem ein kommerzieller Anbieter eine einjährige Suche nach Wrackteilen am Meeresgrund, die im August starten soll.

Malaysias Premier war gestern zu Gesprächen mit der chinesischen Führung in Peking eingetroffen. Mit den Angehörigen der Passagiere der Unglücksmaschine hat er sich bislang nicht getroffen. Einige der Familien kritisieren den Umgang der malaysischen Behörden mit dem Verschwinden der Maschine, die Informationspolitik der Regierung sowie die Koordination der Suchbemühungen. Flug MH370 war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. Was passierte, ist völlig unklar. Von den 239 Menschen an Bord waren rund zwei Drittel chinesische Staatsbürger.