Delta Air Lines: Warum heißt die Airline so?
Delta Air Lines ist eine der größten Fluggesellschaften der Welt und kann auf eine fast 100-jährige Geschichte zurückblicken. Doch warum heißt der US-amerikanische Branchenriese wie ein griechischer Buchstabe?
Alpha, Beta, Gamma … Wer glaubt, dass der Name Delta Air Lines griechischen Ursprungs ist, irrt. Und zur Erklärung reicht ein kleiner Exkurs in den Süden der USA. 1925 hatte dort die kleine Airline Hoff Daland Dusters ihren Betrieb mit 18 für die landwirtschaftliche Schädlingsbekämpfung eingesetzten Doppeldeckern von Macon im US-Bundesstaat Georgia nach Monroe, Louisiana, verlegt, als sie auch schon dank des Erfolges auf Mitarbeitersuche gehen musste.
Catherine FitzGerald fing 1926 als Sekretärin bei der Gesellschaft an, der Insektenforscher Colett E. Woolman ein Jahr später als Geschäftsführer eines inzwischen aufgebauten Tochterunternehmens in Peru. Dass sich beider Wege bereits 1928 kreuzten, war also wenig überraschend. Dafür allerdings die Umstände: Woolman, wieder zurück in den USA, übernahm mit drei privaten Investoren kurzerhand seinen bisherigen Arbeitgeber. Lediglich der Name war ihm ein Dorn im Auge; ein neuer musste her, ein zeitgemäßerer. Und mit seinen Absichten halt Woolman nicht hinterm Berg, mehr noch: er befragte kurzerhand seine Angestellten. Catherine FitzGerald schlug ihm schließlich „Delta Air Service“ vor – als Hommage an jene wirtschaftliche Region, in der die Huff Daland Dusters ihre Wurzeln hatte: im Mississippi- Delta.
Tatsächlich standen nämlich auch weiterhin ausschließlich Agrarflüge im Angebot, doch die rasante Entwicklung des kommerziellen Luftverkehrs hielt auch im Süden der USA Einzug. Im Juni 1929 nahm Delta Air Service den Passagierflugbetrieb auf der Strecke Dallas via Shreveport und Monroe nach Jackson auf. 1941 wechselte der Firmensitz nach Atlanta, Georgia, und 1945 der Name. Seitdem heißt die Airline „Delta Air Lines“.
Warum war FitzGerald ihrer Zeit voraus?
Bis zu Woolmans Tod im Jahr 1966 blieb Catherine FitzGerald seine Sekretärin, seine engste Vertraute und stieg nebenbei die Karriereleiter im Unternehmen immer höher. Von 1930 bist 1934 gehörte sie als stellvertretende Schatzmeisterin dem Delta-Vorstand an – eine Seltenheit in der damaligen Zeit. In einem Empfehlungsschreiben sagte ein ehemaliger Chef über FitzGerald: „Ich kann Ihnen eines versichern: Solange Sie sie haben, werden Sie keine Rechenmaschine brauchen.“ In den Delta-Büros wurde sie liebevoll nur „Miss Fitz“ genannt.
Catherine FitzGerald selbst ging 1968 nach einer mehr als 40-jährigen Karriere in der Luftfahrt in den Ruhestand und starb schließlich 1987. Sie hatte keine direkten Nachkommen und lebte einem Artikel der Atlanta Journal-Constitution aus dem Jahr 1988 zufolge bescheiden und spendete ein Vermögen von mehr als fünf Millionen Dollar an verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen.
Wie hoch ist der Frauenanteil bei Delta Air Lines heute?
Delta hat es sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Frauen in allen Unternehmensbereichen zu erhöhen. Seit Januar 2023 sind 33,9 Prozent der Delta-Führungskräfte auf der Ebene der Vizepräsidenten und darüber Frauen. „Unsere Strategie für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration wird auch weiterhin sein, die Karrierewege von Frauen zu gestalten und zu fördern“, sagt Joanne Smith, Chief People Officer bei Delta. „Miss Fitz hat die Flamme für Frauen entzündet, und jetzt konzentrieren wir uns darauf, diese Fackel weiterzutragen, indem wir unsere Talentpipeline stärken.“