Lufthansa feiert Roll-out der legendären Lockheed Super Star
Eine Ikone kehrt zurück in die Luftfahrtgeschichte – Lufthansa Technik hat die umfangreiche Montage einer Lockheed L-1649A abgeschlossen. Wie geht es jetzt weiter?
Ein Meilenstein der Luftfahrtgeschichte zeigt sich erstmals wieder der Öffentlichkeit: Lufthansa Technik hat die umfangreiche Montage einer Lockheed L-1649A abgeschlossen. Dieser Flugzeugtyp war Ende der 1950-er Jahre unter der Bezeichnung Super Star das Flaggschiff der Lufthansa Flotte. Am heutigen Freitag wurde das vollständig restaurierte Langestreckenflugzeug erstmals auf dem eigenen Fahrwerk aus dem Hangar gezogen und erlebte damit seinen Roll-out in Hamburg.
Lockheed Super Star: Rückkehr einer Ikone
Im Jahr 1957 stieß die Lockheed Super Star zur Lufthansa Flotte und bot erstmals als exklusivste Reiseart die Senator-Klasse. Schwerpunkt des Einsatzes war die Verbindung nach New York, die nonstop über den Atlantik geflogen werden konnte. Somit stellte das Flugzeug auch technisch gesehen eine Meisterleistung dar.
Mit seinen vier Kolbenmotoren schloss sie das Kapitel der klassischen Propellerflugzeuge auf den Nordatlantik-Routen ab. Diese bis zu 17 Stunden dauernden Flüge starteten in Hamburg, wo sich auch die Instandhaltungsbasis befand. Daher fand der Roll-out an einem für Lufthansa und Lufthansa Technik gleichermaßen bedeutsamen Ort statt. Als Kooperationspartner begleitet die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung dieses Projekt.
Die Herausforderung für das Hamburger Technik-Team umfasste zunächst die passgenaue Zusammenfügung mehrerer Großbaugruppen. Im Oktober 2023 trafen Rumpf, Tragflächen und das charakteristische Dreifach-Leitwerk sowie 292 Holzkisten mit kleineren Teilen ein. Ein besonderes Highlight des nicht flugfähigen Zusammenbaus ist der möglichst originalgetreue Zustand des Cockpits der 1950er-Jahre. Die Beleuchtung und Steuerung sind funktionsfähig, während Seilzüge die Ruder und Klappen beweglich machen.
In den kommenden Wochen steht eine erneute Demontage in größere Segmente an, um im Juli per Schwertransport die Reise zum Flughafen Münster/Osnabrück anzutreten. Dort findet die Lackierung im Originaldesign von Lufthansa aus der sogenannten Parabelphase statt.
Neue Kabine im Vintage-Look
Die Kabine orientiert sich am Stil der 1950-er Jahre, jedoch mit moderner Technik. So stammen die Sitze aus einer früheren Lufthansa A340, sind aufwendig umgestaltet und mit weinrotem Leder bezogen. Auch der Teppich und die Vorhänge basieren auf historischen Mustern.
Ein neues Zuhause in Frankfurt
Nach der Lackierung soll die Lockheed Super Star im Oktober 2025 in Frankfurt eintreffen. Pünktlich zum 100. Gründungsjubiläum von Lufthansa bildet sie dort vom Frühjahr 2026 an zusammen mit der legendären Junkers Ju 52 D-AQUI die Hauptattraktion des neuen Konferenz- und Besucherzentrums der Lufthansa Group. Durch eine gläserne Fassade werden die Exponate auch von außen gut sichtbar sein. (pm/isa)