Nachdem Iberia unlängst als erste Airline überhaupt von Hersteller Airbus eine A321XLR erhalten hat und in den Liniendienst schicken konnte, folgt jetzt ihre IAG-Schwestergesellschaft Aer Lingus.

Über gleich zwei fabrikneue A321XLR durfte sich Irlands nationale Fluggesellschaft Aer Lingus kurz vor Weihnachten freuen. Die mit LEAP-1A-Triebwerken von CFM motorisierten Flugzeuge starteten am 18. Dezember vom Hamburger Airbus-Werk zur Heimatbasis von Aer Lingus am Flughafen Dublin in Irland.

Die Fluggesellschaft ist damit die zweite weltweit, die die A321XLR einsetzt. Der erste Airbus dieses Typs war vor wenigen Wochen an die ebenfalls zur International Airlines Group (IAG) gehörenden Iberia gegangen. Die irischen Flottenneuzugänge – der Airbus mit der Registrierung EI-XLR namens „St Lelia“ sowie das Schwesterflugzeug mit der Kennung EI-XLT und dem Namen „St Mella“ –  sind die ersten von sechs für Aer Lingus bestimmten A321XLR. Mit ihnen sollen bestehende Transatlantikstrecken und ab dem Sommerflugplan 2025 auch neue Ziele wie Nashville und Indianapolis bedient werden. Aktuell stehen bei Aer Lingus 18 Routen in die USA im Flugplan.

Was leisten die A321XLR der Aer Lingus?

Der Carrier mit dem Kleeblatt auf dem Leitwerk verspricht sich so einiges von der A321XLR. Das Single-Aisle-Flugzeug bietet dank Zusatztank eine besonders große Reichweite von bis zu 8700 Kilometern, was einem Plus um 15 Prozent im Vergleich zur A321LR entspricht.

Aer Lingus begrüßte ihre ersten beiden A321XLR – sehr zur Freude der Flugbegleiter Georgia-Jane McCann und James Harmon.
Aer Lingus begrüßte ihre ersten beiden A321XLR – sehr zur Freude der Flugbegleiter Georgia-Jane McCann und James Harmon. Bild: Naoise Culhane/Aer Lingus

Darüber hinaus ist das Flugzeug ausgesprochen sparsam und verbraucht bis zu 20 Prozent weniger Treibstoff pro Sitz als vergleichbare Maschinen der vorherigen Generation und kann zudem mit bis zu 50 Prozent nachhaltigem Flugbenzin (SAF) betrieben werden. Somit können selbst Langstreckenverbindungen zu Flughäfen mit geringerer Nachfrage profitabel bedient werden.

Wie viele Sitzplätze haben die A321XLR der Aer Lingus?

Aer Lingus hat ihre Flottenneuzugänge mit 184 Sitzen in einer Zwei-Klassen-Konfiguration bestuhlt. In der Business Class stehen 16 Plätze zur Verfügung, in der Economy Class 168 Sitze. Es sind die ersten Flugzeuge der Aer-Lingus-Flotte, die den Passagieren und der Kabinenbesatzung den verbesserten Komfort der Airspace-Kabine von Airbus bietet. In den Kabinen der A321XLR können die Iren so den Passagieren größere Gepäckfächer, die 60 Prozent mehr Gepäck aufnehmen, sowie mehr Komfort dank breiterer Sitze und die neueste Technologie in Sachen Bordunterhaltung bieten.

Wie wichtig sind die A321XLR für Aer Lingus?

Für Lynne Embleton, CEO der Aer Lingus, ist die Ankunft „unserer beiden neuen A321XLR ein wichtiger Meilenstein“. Die Langstreckenkapazitäten der XLR ermöglichen es der Airline, auf transatlantischen Verbindungen zu wachsen und bisher nicht bediente Ziele über das Drehkreuz Dublin besser mit Europa zu verbinden.

Mit der A321XLR möchte Aer Lingus im kommenden Sommer auch neue US-Ziele wie Nashville bedienen. Bild: Naoise Culhane/Aer Lingus

Benoît de Saint Exupéry, CCO von Airbus, betonte derweil, dass die A321XLR „den Langstreckenverkehr revolutionieren und den Fluggesellschaften die Möglichkeit geben wird, neue, aufregende Städtekombinationen zu erschließen“.

Wie alt ist Aer Lingus?

Aer Lingus ist 1936 gegründet worden und bedient heute mehr als 100 Strecken von Dublin, Cork, Shannon und Knock aufs europäische Festland, nach Großbritannien oder auch Nordamerika. Im kommenden Jahr wird der Traditionscarrier allein 24 transatlantische Routen von Dublin, Shannon und Manchester (Großbritannien) aus nach Nordamerika und in die Karibik anbieten.

Aer Lingus ist von Skytrax als Vier-Sterne-Fluggesellschaft ausgezeichnet worden. Derzeit gehört die Airline zur International Airlines Group (IAG), einem der größten Luftfahrtkonzerne der Welt. Als Teil der IAG hat sich Aer Lingus verpflichtet, bis 2050 keine Kohlenstoffemissionen mehr zu verursachen und bis 2030 zehn Prozent ihrer Flüge mit nachhaltigem Flugbenzin (SAF) zu betreiben. Zur mehr als 50 Airbusse zählenden Flotte gehören neben den A321XLR auch A321neo, A320ceo und -neo sowie A330-200 und -300.