Japan Airlines testet KI-System zur Optimierung des Handgepäcks

Der Umgang mit Handgepäck zählt zu den größten Herausforderungen im Boarding-Prozess. Überfüllte Gepäckfächer, unvorhergesehene Mengen oder unzulässige Maße können zu Verzögerungen führen und den straffen Zeitplan einer Fluggesellschaft ins Wanken bringen. Besonders problematisch: Die Handgepäckmengen variieren von Flug zu Flug, und aktuelle Schätzmethoden zur Kapazitätsplanung sind oft ungenau.

Japan Airlines (JAL) hat sich diesem Problem angenommen und gemeinsam mit dem japanischen Technologieunternehmen NEC Corporation ein innovatives KI-basiertes System getestet, das Abhilfe schaffen könnte.

Wie funktioniert die Handgepäck-Optimierung per KI?

Das System wurde über einen Zeitraum von sechs Monaten am Flughafen Tokio-Haneda, genauer am Gate 13, erprobt. Dabei wurden Kameras installiert, die Handgepäckstücke wie Koffer, Rucksäcke und Handtaschen automatisch erfassen und analysieren. Die künstliche Intelligenz kategorisiert die Gepäckstücke in drei Gruppen und schätzt in Echtzeit, ob der verfügbare Platz in den Gepäckfächern ausreicht.

Sobald ein voreingestellter Schwellenwert für die Kapazität erreicht wird, erhält das Airline-Personal eine Warnung. Auf diese Weise können die Mitarbeitenden frühzeitig Maßnahmen ergreifen, wie beispielsweise das Umladen von Handgepäck in den Frachtraum.

Vorteile der KI-Technologie für Fluggesellschaften

Japan Airlines zieht nach der Testphase ein positives Fazit: Durch das KI-System konnte der Boarding-Prozess effizienter gestaltet und die Planungsgenauigkeit erhöht werden. Zwar müssen weiterhin Gepäckstücke am Gate überprüft und bei Bedarf verladen werden, doch die frühzeitige Warnung ermöglicht ein schnelleres Reagieren und reduziert Verzögerungen.

Die Airline plant nun, das System langfristig in den regulären Betrieb zu integrieren und erklärt, dass digitale Innovationen weiterhin eine zentrale Rolle in ihrer Strategie spielen.